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50 Jahre Kunststofftechnik und Vermessung an der FHWS: 1.518 Absolvierende und ein neues Institut

11.05.2022 | thws.de, Pressemeldung, FKV
130 PolyKINGS und –QUEENS feierten im Anschluss an die Fortbildung den runden Geburtstag in Würzburg

Ideen formen – diese Tätigkeit prägt seit fünfzig Jahren den Studiengang Kunststofftechnik an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS). Im Rahmen der 24. PolyKING-Fortbildung des Studiengangs feierten rund 130 Teilnehmende diesen Anlass (der Begriff „KING“ ist abgeleitet aus der Berufsbezeichnung „Kunststoff-INGenieur“).

Prof. Dr. Volker Herrmann gab einen kleinen historischen Rückblick auf die Entwicklung seit 1972. Im wachstumsintensiven Industriezweig der Kunststofftechnik gab es seinerzeit einen erheblichen Bedarf an Ingenieurinnen und Ingenieuren. Entsprechend genehmigte das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus mit Beginn des Wintersemesters 1972/73 den Antrag der Würzburger Hochschule mit der Errichtung der Fachrichtung „Kunststofftechnik“. Erste Professoren waren Dr. Heinz Riedelbauch und Prof. Dr. Heinz Möhler, der erste Mitarbeiter Dipl.-Ing. Klaus Siegel.

Änderung des akademischen Titels

Bereits 1991 konnte der Studiengang die Studienplätze verdoppeln von bisher 115 auf 235. Im Wintersemester 1992/93 wurde der 500. Absolvent erfolgreich ins Arbeitsleben entlassen. 1997 kam es zur Gründung des Arbeitskreises „PolyKING“, um sich zur Fortbildung und Vernetzung treffen und austauschen zu können. Im Wintersemester 2002/2003 folgte die Umbenennung des Studiengangs von „Kunststofftechnik (Schwerpunkt Kautschuktechnologie)“ in „Kunststoff- und Elastomertechnik“. Im Sommersemester 2008 konnte die Fakultät dem 1.000 Absolvent mit dem akademischen Abschluss „Dipl.-Ing (FH)“ gratulieren, ehe am 1. Oktober 2012 die Umstellung von Diplom auf Bachelor erfolgte.

Technologietransferzentrum „Smart Polymer Pipe Solutions“

Am 4. Februar 2020 fiel der Startschuss für das erste Technologie-Transferzentrum SPPS (Smart Polymer Pipe Solutions) in Haßfurt. Tim Schülein ist der erste Mitarbeiter des Institutes: Er führt dort in Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) (Prof. Dr. M. Wilhelm) eine kooperative Promotion auf dem Gebiet der Rheologie von rezyklierten Kunststoffen durch.

Nicht nur Lehre und Forschung werden kontinuierlich optimiert: 2021 wurden umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen am Röntgenring realisiert. In den fünfzig Jahren seines Bestehens bildete der Studiengang 1.518 Absolventinnen und Absolventen für den Arbeitsmarkt aus.

Zur Zukunft des Studienganges

Wie geht es weiter? Volker Herrmann setzt auf vier Schwerpunkte: Zum einen werde die Stelle der Leitung des Technologietransferzentrums SPPS durch eine/n neue/n Kollegen/in besetzt werden. Zudem ist beabsichtigt, im Zuge der Hightech Agenda Bayern eine neue Professorenstelle zur Kreislaufwirtschaft und Recycling zu besetzen. In der Lehre und Forschung werde künftig das Thema Recycling von Kunststoffen eine maßgebliche Rolle spielen. Auch entwickle sich der Studiengang weiter und biete in Zukunft neben einem Bachelor- auch einen Masterstudiengang an.

Abschließend wurde Prof. Walter Baur in den Ruhestand verabschiedet. Baur startete im Wintersemester 1993/94 als Professor des Studiengangs an der FHWS. Im Rahmen seiner Lehrgebiete, zu denen neben faserverstärkten Kunststoffen, der Festigkeitslehre und Werkstoffkunde auch die Luftfahrttechnik und die Windenergie gehören, errichtete er 1997 eine Windenergieanlage an der Hochschule. Sein Nachfolger ist Prof. Dr. Marcus Schuck, der in einem einleitenden Vortrag „Faserverbundwerkstoffe halten sich den Spiegel vor“ sein Fachgebiet vorstellte.