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FHWS-Absolvent der Elektro- und Informationstechnik schließt Promotion zum Doktoringenieur ab

Andreas Reumann ist bereits der fünfte Masterabsolvent und wissenschaftliche Mitarbeiter des IEHT mit einem Doktortitel

Doktortitel für Forschungsarbeit an der FHWS: Mit Andreas Reumann hat erneut ein ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Energie- und Hochspannungstechnik (IEHT) und Absolvent des Masterstudiengangs Elektro- und Informationstechnik an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt (FHWS) im Rahmen einer kooperativen Promotion mit der Technischen Universität Ilmenau zum Doktoringenieur (Dr.-Ing.) promoviert.

Andreas Reumann konnte das Ergebnis seiner Forschungstätigkeit am IEHT als Dissertation mit dem Titel „Transiente und stationäre Potentialverteilung in Hochspannungsdurchführungen bei thermischen Belastungen“ an der Technischen Universität (TU) Ilmenau einreichen und im Dezember 2020 bei einer wissenschaftlichen Aussprache vor der Promotionskommission erfolgreich verteidigen. Die Forschungsarbeiten von Andreas Reumann wurden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und fanden im Rahmen einer Kooperation zwischen der HSP Hochspannungsgeräte GmbH in Troisdorf bei Köln, der Hochschule Würzburg-Schweinfurt (Prof. Dr.-Ing. Andreas Küchler) und der Technischen Universität Ilmenau (Univ.-Prof. Dr.-Ing. Frank Berger) statt.

Reumann studierte Informations- und Kommunikationstechnik an der Hochschule Aalen und wechselte für das Masterstudium der Elektro- und Informationstechnik an die FHWS nach Schweinfurt. Mit dem Abschluss dieses Studienganges qualifizierte er sich für das Promotionsvorhaben an der Technischen Universität Ilmenau. Inzwischen ist er in der industriellen Forschung und Entwicklung bei einem unterfränkischen Technologieunternehmen tätig. Er ist damit der fünfte ehemalige Masterstudent und wissenschaftliche Mitarbeiter des IEHT, der an der TU Ilmenau promoviert wurde. Zwei seiner Vorgänger wurden inzwischen zu Professoren berufen.

Im Rahmen seiner Forschungsarbeiten untersuchte Reumann sogenannte Hochspannungsdurchführungen, die der Stromübertragung in Energieübertragungsanlagen für höchste Leistungen dienen. Sie sind elektrisch und thermisch extrem belastete Komponenten. Insbesondere bei hohen Gleichspannungen treten zuvor nicht ausreichend erforschte Spannungsverteilungen auf, die die Übertragungsfähigkeit und Zuverlässigkeit dieser wichtigen Anlagenkomponenten gefährden können. Andreas Reumann hat die Methoden, mit denen die genannten Belastungen zuvor ermittelt wurden, entscheidend weiterentwickelt und verbessert, er hat die Verwendbarkeit der Simulationsmethoden durch neuartige Versuche an Originaldurchführungen erstmals experimentell verifiziert.

Damit stellt die Arbeit einen wichtigen Beitrag für eine sichere und zuverlässige Stromversorgung und für die Realisierung der Energiewende dar. Die Ergebnisse wurden auf wissenschaftlichen Tagungen veröffentlicht: Sie bilden die Grundlage für weiterführende Forschungsarbeiten der FHWS.

Absolvent:innen von Masterstudiengängen an Hochschulen für angewandte Wissenschaften sind ebenso wie Absolvent:innen von Universitäten zur Promotion berechtigt. Im Juli 2009 hatten sich die bayerischen Universitäten zudem darauf verständigt, so genannte „kooperative Promotionen“ mit Hochschulen für angewandte Wissenschaften einzuführen: Professor:innen von Universität und Hochschule betreuen im Zuge dieser Vereinbarung gemeinsam die Promotion und fungieren als Gutachter:innen im Promotionsverfahren an der Universität. Die angewandte Forschung kann künftig in der Hochschule für angewandte Wissenschaften stattfinden, das weitere Verfahren wird an der Universität abgeschlossen.