Studierende der FHWS, c Jonas Kron

FHWS erhält Förderung vom Ministerium für neues Online-Lehrkonzept

03.12.2019 | Pressemeldung, FM, FE
Ob Abitur, Fachabitur oder langjährige Berufspraxis – der Weg der Studienanfänger an die bayerischen Hochschulen ist sehr vielfältig. Je nach individueller Bildungslaufbahn bringen die Studierenden ganz unterschiedliche Vorkenntnisse mit – das kann sich vor allem in den MINT-Studienfächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) negativ auswirken. Um die Abbrecherquote in den MINT-Fächern zu senken, geht die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) neue Wege und nimmt als eine von 14 bayerischen Hochschulen am Förderprogramm „BayernMINT – kompetent. vernetzt. erfolgreich“ teil.

Damit fördert der Freistaat Bayern Hochschulprojekte, die junge Menschen bei einem Studium in den MINT-Fächern unterstützen. Partner der BayernMINT-Initiative sind die bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeberverbände bayme vbm sowie die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. Für ganz Bayern stehen rund 2,1 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung. Für die FHWS haben die Professoren Jean Meyer und Tobias Kaupp aus den Fakultäten Maschinenbau und Elektrotechnik der FHWS ein Konzept erstellt, das es Studienanfängerinnen und –anfängern erleichtern soll, ihr Studium von Anfang an auf ein solides Gerüst zu stellen. Im Fokus stehen dabei Lehrveranstaltungen aus den ersten beiden Semestern, für die ein vorlesungsbegleitendes Angebot von digitalen Lehrmedien entwickelt wird, eine sogenannte „Blended Learning Toolbox“. Die Blended Learning Toolbox wird im neuen Robotik-Bachelorstudiengang eingesetzt, der im Oktober 2020 startet. Das Projektvolumen beträgt knapp 300.000 Euro, das jeweils zur Hälfte von der FHWS und durch die Fördermittel des BayernMINT-Programms getragen wird. Das Projekt „Blended Learning Toolbox“ der FHWS bietet den Studierenden Angebote, unabhängig vom Lernort, mit methodisch-didaktisch standardisierten Ressourcen. Das Online-Angebot soll die jeweilige Präsenzveranstaltung ergänzen und umfasst vier Elemente: Vorbereitung mit einer Kurzeinführung, Nachbereitung mit Hilfe eines Lehrvideos, Üben und Anwenden der Lehrveranstaltungsinhalte und Kontrolle des Lernerfolgs mit einer abschließenden Kurzprüfung. „Für die „Blended-Learning-Toolbox“ als lernunterstützendem Medium wurden bewusst online-basierte Elemente gewählt. Das ist mit der Erfahrung zu begründen, dass Studierende besonders empfänglich für digitale Lehrmedien sind, wie z.B. Webinare und Online-Quizze“, erläutert Prof. Dr. Jean Meyer . Online-Medien hätten eine hohe Aufmerksamkeitsbindung, die eine selbstbestimmte Auseinandersetzung mit den Lerninhalten begünstigen und so zu einer nachhaltigen Festigung des Gelernten beitragen, so Prof. Meyer weiter. „Darüber hinaus bieten Online-Medien die Gelegenheit, die Lerngeschwindigkeit nach eigenen Präferenzen und Fähigkeiten anzupassen und einzelne Inhalte bei Bedarf gesondert zu wiederholen. Das weckt Erfolgserlebnisse und stärkt die intrinsische Lernmotivation“, fasst Prof. Dr. Tobias Kaupp zusammen. Wissenschaftsminister Bernd Sibler betonte in einer Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst: „Wir wollen junge Menschen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik begeistern und die Chancen für ein erfolgreiches Studium noch weiter erhöhen. Sie sind die Forscher, Entwickler und Problemlöser, die wir in der Wissenschaft und Wirtschaft dringend brauchen!“ Der stellvertretende bayme vbm vbw Hauptgeschäftsführer Dr. Christof Prechtl ergänzte: „Die MINT-Bildung zu fördern, heißt den Wirtschaftsstandort Bayern zu stärken. Denn die bayerischen Unternehmen können schon jetzt ihren Bedarf an MINT-Fachkräften nicht decken. Das Programm „BayernMINT – kompetent. vernetzt. erfolgreich“ schließt an die erfolgreiche Förderlinie „MINTerAKTIV – Mit Erfolg zum MINT-Abschluss in Bayern“ an. Auch hier war die FHWS mit Projektleiter Prof. Dr. lng. Winfried Wilke aus der Fakultät Maschinenbau bereits eine der geförderten Hochschulen. In einem „Orientierungs-Projekt-Camp (OrCa)" bearbeiteten Studieninteressierte über mehrere Tage eine reale Aufgabe aus dem jeweiligen beruflichen Umfeld und konnten darüber hinaus Informationsveranstaltungen besuchen, die sich mit der Hochschule, den angebotenen MINT-Studiengängen und deren Anforderungen an die Studierenden sowie dem jeweiligen Berufsbild auseinandersetzten.