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ICOMOS-Wettbewerbsprämierung: „Brutalismus – mehr als nur Sichtbeton“ an der FHWS

16.11.2021 | thws.de, Pressemeldung, FAB
Der Wettbewerb soll auch jüngere Menschen für den Denkmalschutz interessieren

In den Räumlichkeiten der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt wurden die besten sieben Plakate des ICOMOS-Studierendenwettbewerbs 2021 ausgelobt. Das Thema des Wettbewerbs lautete „60plus – Plädoyers zur Erhaltung von Anlagen des Brutalismus“. Dabei sollten sich Studierende, gleich welchen Studiengangs, ein Bauwerk dieses Baustils heraussuchen und dessen Besonderheit sowie eigentlichen Wert aufzeigen.

Brutalismus sei ehrlich und trage keine Maske, so beschreibt Patricia Huperz - eine der Preisträgerinnen und Preisträger - den Baustil, der vorwiegend nach 1960 Verbreitung fand. Dieser ist geprägt durch die Verwendung von Sichtbeton, meist simplen und geometrischen Formen sowie der Betonung der Konstruktion. Heutzutage finden immer weniger Menschen Gefallen an Beton-Bauten aus dieser Zeit, weswegen oftmals über Abriss gesprochen wird.

„Wir befinden uns in einer Zeit, die durch Rohstoffknappheit gezeichnet ist, was ein großes Problem ist. Umso wichtiger ist es daher, dem Gebauten Beachtung zu schenken und dies im Sinne des Architekten oder der Architektin weiterzubauen, statt einzureißen“, so Prof. Wolfgang Fischer von der FHWS, der das Begrüßungswort sprach. Des Weiteren hießen Dr. Peter Süß von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie der ICOMOS-Präsident Prof. Dr. Jörg Haspel die Anwesenden willkommen.

Hinter dem Namensgeber des Wettbewerbs steckt der Verein ‚International Council on Monuments and Sites‘, der sich als Lobbyist bzw. als Anwalt der Erbschaften - auch der der jüngeren Bauten - sieht, so Haspel. Gemeinsam mit Prof. Oskar Spital-Frenking von der Hochschule Trier kam 2015 die Idee eines studentischen Wettbewerbs auf, um auch jüngere Menschen für den Denkmalschutz zu interessieren. Dieser Wettbewerb wird bereits zum vierten Mal ausgelobt.

Die diesjährigen 58 Einsendungen kamen nicht nur von deutschen Universitäten und Hochschulen, wie etwa der FHWS, sondern auch aus Österreich, Spanien, den Philippinen oder Israel. Die herausragendsten Plakate wurden von einer Jury ausgewählt und mit einem kleinen Preisgeld prämiert.

So erlangten Bauwerke des Brutalismus wie die Universitäts- und Stadtbibliothek in Köln, die Trauerhalle Havkenscheid oder der Alexandra & Ainsworth Estate in London zumindest an diesem Abend wieder die Aufmerksamkeit, die ihnen eigentlich gebührt.