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WikE³: eine nordbayerische Initiative, die mit Forschung und Wissenschaft Wissen schafft

08.06.2017 | Pressemeldung, FE
Elektromobilität und Energiewende - zwei gesellschaftliche und technologische Megatrends in Nordbayern

Der nordbayerische Raum zeigt sich sehr engagiert in Bezug auf Wissenschaft, elektrische Energietechnik und Elektromobilität: Während im Aschaffenburger Raum Batterien und elektrische Flurförderfahrzeuge in Großserienstückzahlen gebaut werden, fand gerade in der Elektromobilitätsstadt Bad Neustadt a. d. Saale die siebte Elektromobilitätsschau statt. In Spessart und Rhön sowie in Oberfranken wird über neue Gleichstromtrassen für Windstrom diskutiert, im Coburger Land wird in diesem Jahr die neue, elektrifizierte, ICE-Trasse nach Erfurt in den Fahrplan der Deutschen Bahn aufgenommen. Darüber hinaus arbeiten in vielen Städten wie beispielsweise Nürnberg, Schweinfurt, Aschaffenburg und Würzburg Weltmarktführer sowie kleine und mittlere Unternehmen an Technologien für die Elektromobilität und Energiewende der Zukunft.

Diesen Technologie- und Industrieschwerpunkt haben Forscher an den vier nordbayerischen Hochschulen Aschaffenburg, Coburg, Nürnberg und Würzburg-Schweinfurt vor fünf Jahren aufgegriffen und das „Wissenschaftliche Kolloquium für elektrische Energietechnik und Elektromobilität“, kurz WiKE³, gegründet. Der Verbund von Professoren und Doktoranden schafft eine einzigartige fachlich-wissenschaftliche Fokussierung auf diese zwei gesellschaftlichen und technologischen Megatrends, die die Gesellschaft und Industrie in den kommenden Jahrzehnten prägen werden.

In den halbjährlich stattfindenden Kolloquien, zuletzt im Februar diesen Jahres in Coburg, werden aktuelle wissenschaftlich-industrielle Fragestellungen unten den Experten diskutiert, seien es die neuesten Isolationssysteme für erdverkabelte Hochspannungsleitungen, neue Antriebstechnologien für Elektrofahrzeuge, verbesserte Generatoren für Kleinwasserkraftwerke, neue Entwicklungsmethoden und -werkzeuge oder Fragen zur Energieeffizienz. Die Erkenntnisse werden mit den kooperierenden Unternehmen ausgetauscht und auf nationalen sowie internationalen Konferenzen, in Fachzeitschriften und Fachbüchern publiziert. Jeder einzelne Doktorand ist individuell und optimal eingebettet in ein Netzwerk aus Hochschule, kooperierenden Unternehmen und einem fachlich passenden Universitätslehrstuhl. Mit Abschluss der in der Regel vier- bis sechsjährigen Forschungstätigkeit wird er / sie an der Universität (nur diese besitzt in Deutschland das Promotionsrecht) promoviert.

WikE³ kann nach nunmehr fünf Jahren auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken: Mehr als zehn Professoren betreuen aktuell über zwanzig Doktoranden, drei ehemalige Doktoranden wurden bereits auf Professuren an anderen Hochschulen in Deutschland berufen. Die Forscher kooperieren mit elf Universitäten sowie mit 64 Unternehmen im In- und Ausland und konnten Drittmittel in Höhe von über zwanzig Millionen Euro einwerben - ein Beweis für die hohe Akzeptanz der geleisteten wissenschaftlichen Arbeiten. In dieser Zeit sind dabei mehr als 195 wissenschaftliche Veröffentlichungen entstanden.

Seit zehn Jahren haben bayerische Hochschulen für angewandte Wissenschaften, früher Fachhochschulen, neben ihrer Lehre auch einen gesetzlichen Forschungsauftrag. Mit der europaweiten Bologna-Reform kam auch die Ausbildung von Masterstudierenden und der Aufbau sowie Betrieb von Technologietransferzentren hinzu. Seit 2016 entstehen in Bayern zudem unter dem Titel „BayWiss“ erste institutionelle Verbünde von Hochschulen und Universitäten, um in gemeinsamen Programmen Promotionsstudierende an Hochschulen einen Zugang zum Doktortitel zu ermöglichen.