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„Wissen x Praxis“: Fakultät Maschinenbau zeigt die Wege des Wissens von der Lehre in die Praxis

22.03.2023 | thws.de, Pressemeldung, FM
Rund sechzig Teilnehmende nutzten Angebote der Laborbesichtigungen und Gespräche der THWS zum Vernetzen

Wirklich verstehen, was sie tun: Auf diese Fähigkeit junger Menschen in Ausbildung und Studium setzen Hochschulen wie Unternehmen gleichermaßen. In Zeiten des Fachkräftemangels lud die Fakultät Maschinenbau an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt zu „Wissen x Praxis“ ein, der rund sechzig Teilnehmende folgten. Das Ziel: Wege des Wissenstransfers von der Lehre in die Praxis zu ebnen mit Laborbesichtigungen, einem Vortrag zum Thema Ausbildung und Lehre sowie der übergeordneten Frage: Bildet die THWS im Maschinenbau und in der Wasserstofftechnik anwendungsorientiert aus?

Moderiert von den Professoren Dr.-Ing. Udo Müller und Dr.-Ing. Winfried Wilke, wurden verschiedene aktuelle Trends diskutiert, die eine Ausbildung, ein Studium und den Start in den Beruf prägten: Es sei u.a. festzustellen, dass das Interesse vieler junger Menschen an technischen Hobbies deutlich nachgelassen habe; dies setze sich bei der Studienwahl entsprechend fort. In Gymnasien könnten keine fachlichen Qualifikationen mehr erworben werden durch den Wegfall von Leistungskursen. Der Weg in der Ausbildung, sich als Wandergesellinnen und –gesellen verschiedene fachliche wie soziale Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen, werde nur noch selten gelebt. So stelle man vermehrt ein Fehlen an Selbstorganisation und -disziplin fest. Junge Menschen, die mit gerade einmal 22 Jahren bereits als Masterabsolventinnen und –absolventen eine Führungsposition übernähmen, würden nicht immer ernst genommen.

Meinolf Brinkmöller, Ausbildungsberater bei der IHK Würzburg-Schweinfurt, ging in seinem Impulsvortrag „Wie wichtig sind berufsintegrierende duale Studiengänge?“ auf den Wissenstransfer zwischen Unternehmen und Hochschulen ein. Auszubildende wie Studierende würden individuell auf die Anforderungen und Bedürfnisse der Unternehmen vorbereitet werden. Um sie später langfristig halten zu können, sei es wichtig, sie bereits in ihrer Sozialisierungsphase mit Partnerschaften, Vereinsleben, Hausbau, eigener Wohnung in der Region zu binden.

Wichtig sei neben der Allgemeinbildung die Vermittlung auch von Praxiserfahrungen im Hobby sowie im häuslichen Umfeld, um später auf die Arbeitswelt optimal vorbereitet zu sein. Bei einem Verbundstudium, einem berufsintegrierten Studium, werden die Studierenden an technische Inhalte herangeführt. Als „Stuzubi“ lernten sie von der Pike auf die Theorie und Praxis kennen, ihnen ständen bei Fragen Ausbilder zur Verfügung.

Als Ausbildungsberater wünschte sich Brinkmöller von der THWS noch mehr Integration echter Praxis, u. a. über duale Studienangebote, Praktikerinnen und Praktiker aus der Industrie als Lehrbeauftragte. Es könne noch mehr gemeinsame Lehrprojekte von und mit Unternehmen geben, mehr Teilzeit-Studiengänge und Weiterbildungsangebote für Berufstätige und Akademiker. Von einem „Bulimie-Lernen“ halte er wenig – vielmehr sollte das wirkliche Verstehen im Vordergrund stehen sowie eine praxisgerechte Lehre.

Abschließend unterstrich der Referent die Wichtigkeit der Veranstaltung: „Dieses Symposium der THWS zeugt vom Veränderungswillen und bietet eine sehr gute Plattform, um die zukünftige Ausbildung an der THWS praxisgerechter und industrieorientierter zu gestalten.“ Als Vertreter der Wirtschaft nehme er diesen Ansporn der Fakultät Maschinenbau nicht nur lobend zur Kenntnis, er danke auch im Namen der Unternehmen dafür, einen entsprechenden Beitrag hierfür leisten zu können.

Anschließend erläuterten die Professorinnen und Professoren das Studienangebot im Maschinenbau, in der Wasserstofftechnik, in der Mechatronik sowie in der Produkt- und Systementwicklung, die Möglichkeiten des dualen Studiums sowie die Industrieprojekte in den Studiengängen. Der Dekan Prof. Dr.-Ing. Johannes Paulus wies auf die Forschungsoptionen an der Fakultät hin: Die Stärke läge in der anwendungsbezogenen Forschung und in einer Kooperation mit kurzen Wegen zu den 35 interdisziplinär vernetzten Professorinnen und Professoren. Man begrüße alle Projekte – die mit unter 10.000 Euro ebenso wie Großprojekte mit über einer Million Euro. Abschließend wurden die Inhalte der Veranstaltung in einer Postersession sowie einem Meet & Greet unter den Teilnehmenden ausführlich diskutiert und die Kontakte intensiviert.

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