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Assistenz statt Betreuung: Studierende der FHWS besuchten Sozialprojekte der Partnerstadt Umeå

Die Sozialarbeiter lernten Aspekte des schwedischen Systems der Behindertenhilfe und Inklusionspolitik kennen

‚Välkommen till Umeå‘ hieß es für eine Gruppe Studierender der Sozialen Arbeit der Hochschule Würzburg-Schweinfurt, die die Universität in der Würzburger Partnerstadt Umeå besuchte. Im Rahmen ihrer Exkursion konnten sie Studium und Praxis sozialer Arbeit in Schweden sowie das System der dortigen Behindertenhilfe kennenlernen.

Die Würzburger Studierenden stellten dem schwedischen Senior lecturer Dr. Lennart Sauer von der Fakultät für Soziale Arbeit der Universität Umeå an Beispielen die Behindertenhilfe in Deutschland vor, anschließend wurden verschiedene Projekte und Dienste vor Ort besucht. Aufgrund der erfolgreichen schwedischen Inklusionspolitik war es nicht möglich, sich ein Behindertenwohnheim oder eine Einrichtung anzusehen – diese Institutionen wurden in Schweden geschlossen oder umstrukturiert, weil jeder behinderte Mensch ein Recht auf persönliche Assistenz hat und daher entweder privat oder in kleineren Wohngemeinschaften mit in der Regel maximal vier Bewohnern lebt.

Das Studierenden-Team besuchte das Projekt ‚Leadership without Limits‘, in dem junge beeinträchtigte Menschen ihre individuellen Stärken finden und entwickeln können, sowie das Kärnhuset, eine Tagessstätte für psychisch kranke Menschen. Behindertenhilfe ist in Schweden geprägt zum einen vom Gedanken der Assistenz – im Unterschied zur Betreuung der behinderten Menschen - und zum zweiten von der Stärkung der Identität und des Selbstvertrauens. Die Studierenden des sechsten Semesters im Studienschwerpunkt Soziale Arbeit und Behinderung wurden von Professor Dr. Dieter Kulke sowie von der Auslandsbeauftragten der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften, Professorin Dr. Angelika Weber, begleitet.

Sehr anregend war auch der Besuch des Skulpturenparks in Umedalen: Er sei ein hervorragendes Beispiel für eine gelungene Konversion und die Entwicklung gemeindenaher Psychiatrie: Der Skulpturenpark steht auf dem Gelände einer ehemaligen großen psychiatrischen Klinik, die 1986 geschlossen wurde. Die Immobilien wurden saniert und werden für öffentliche wie private Zwecke genutzt.