„FH-Förderpreis der mainfränkischen Wirtschaft“ der IHK-Stiftung geht an Professor Dr. Bunsen
Die „Schwalbe“ ist ein bekannter und bei Oldie-Freunden beliebter Motorroller aus DDR-Produktion. Wie viele auch heute noch gebaute Motorroller wird die Schwalbe von einem Zweitaktmotor angetrieben, einer Technologie, die aufgrund des mitverbrannten Motoröls nicht umweltverträglich ist. Da der Zukunftstrend in Richtung Elektromobilität geht, hat Professor Dr. Christoph Bunsen von der FHWS einen Elektroroller gebaut – diese kann man bereits regulär kaufen, allerdings mit einem Manko: Der ADAC hat diese Elektroroller getestet und kam zu dem Ergebnis: „Elektroroller sind leise und stinken nicht, doch leider sind sie auch oft saft- und kraftlos“
Diesen Aspekt hat die Fakultät Maschinenbau mit Bunsen optimiert. Die Idee des Projektes fokussiert auf drei Aspekte:
1.) Das Thema Elektro-Antrieb im Fahrzeug soll noch einmal von Beginn an durchdacht werden: Welcher Motor wird gewählt und warum? Welchen Akku? Welche Steuerung? Was muss noch beachtet werden? Diese Ergebnisse, Erfahrungen und elementaren Grundlagen können zukünftigen Studierenden in der Lehre vermittelt werden.
2.) Wie werden diese geeigneten Komponenten in ein vorhandenes Fahrzeug eingebaut? Den Verbrennungsmotor, das Getriebe, den Auspuff, den Tank ausbauen, dann den Motor am Rahmen befestigen. Wie kommt der Kraftfluss vom schnelldrehenden Elektromotor zum Hinterrad? Wohin mit dem Akku, den Kabeln, dem Ladeanschluss? Wo steckt noch ein Teufelchen im Detail?
3.) Da das Ganze zu einem anspruchsvollen Konstruktionsprojekt wird, soll mit den entstehenden Daten (z.B. den Anforderungslisten, den Zulassungsbedingungen und Vorschriften, der technische Dokumentationen, den CAD-Modellen in verschieden Freigabeständen) anspruchsvoll umgegangen werden, vorbildlich in der Datenhaltung, nachvollziehbar, immer auf aktuellem Stand, wie es sich mancher Konstrukteur im Mittelstand und auch teilweise in der Großindustrie für seine Daten wünscht.
Die IHK-Stiftung fördert dieses Projekt mit 2000 Euro, sodaß das Team um Professor Bunsen das Projekt realisieren kann: Es bleibt nicht nur bei einer theoretischen Betrachtung, der Elektroroller kann tatsächlich „auf die Räder gestellt“ werden. Mit der Fördersumme wird ein gebrauchter Roller gekauft und alle ausgewählten Komponenten (Elektromotor, Akkumulator, Steuerung, Kleinteile, Adapterteile) beigestellt.

