Forschungsprojekt gestartet: Zweijährige Belastungsprobe für Batterien bei Elektro-Fahrrädern
Mit der Übergabe von zwölf Elektrofahrrädern an die Testfahrer des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC in Würzburg ist der bislang erste bekannte Feldversuch zu Batterielebensdauer und –leistungsfähigkeit gestartet. Das dreijährige Forschungsprojekt „PEDElEc – Pendler-eBike Dauertest mit elektrischen und elektrochemischen Untersuchungen“ wird durchgeführt von der Winora Group, dem Unternehmen BMZ, der „Modellstadt Elektromobilität“ Bad Neustadt an der Saale, dem Fraunhofer ISC und dem Technologietransferzentrum Elektromobilität TTZ-EMO der Hochschule Würzburg-Schweinfurt.
Bereits eine Woche vorher nahmen Testfahrer das erste Paket speziell ausgerüsteter Pedelecs in Empfang. Die insgesamt 19 Elektrofahrräder werden für den Pendlerverkehr in und um die beiden Städte eingesetzt. Dabei werden Fahrtstrecken, Batteriebelastung sowie der Zustand der Batteriezellen genauestens analysiert. Ziel des vom bayerischen Wirtschaftsministerium geförderten Forschungsprojekts ist es, eine fundierte Datenbasis für die Verbesserung von Batterien für die Elektromobilität zu schaffen.
Eine Million Elektrofahrzeuge sollen bis zum Jahr 2020 auf den deutschen Straßen unterwegs sein. So sah es ein Strategieplan der vorigen Bundesregierung im Rahmen der Reduzierung der CO2-Emissionen vor. Die Zulassungszahlen von Elektroautos blieben bisher allerdings weit hinter den hohen Erwartungen zurück. Ein Grund dafür liegt in den offenen Fragen zur Versorgung der Fahrzeuge mit Energie. Teure Batterien, lange Ladezeiten und vergleichsweise geringe Reichweiten lassen die elektromobile Zukunft auf vier Rädern noch nicht sehr attraktiv erscheinen.
Dagegen boomt der Markt für Elektrofahrräder. Mittlerweile ist jedes zehnte in Deutschland verkaufte Fahrrad elektrogetrieben, insgesamt waren Anfang 2013 bereits 1,3 Millionen Pedelecs auf den Straßen. Langzeiterfahrungen und verlässliche Daten hinsichtlich des Einsatzverhaltens der Fahrzeuge wie auch der Batterien unter realen Nutzungsbedingungen fehlen jedoch, ein Manko, dass nicht nur die Nutzer selbst, sondern auch die Fahrradhersteller und die Zulieferer der Batteriepacks motiviert.
Kontakt: Hochschule Würzburg-Schweinfurt, Technologietransferzentrum Elektromobilität (TTZ-EMO), Poststraße 31, 97616 Bad Neustadt / Saale, 0931-3511-8323, frank.halbig@fhws.de.


