„GedankenTausch im ZeitRaum“: Sandra Beckstein befasste sich mit dem Jung- bzw. Altsein
Mit ihrer Bachelorarbeit „GedankenTausch im ZeitRaum" hat sich die Absolventin Sandra Beckstein mit dem Jung- bzw. Altsein auseinandergesetzt. Die in der Fakultät Gestaltung an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt angefertigte Abschlussarbeit, die in Kooperation mit dem Mehrgenerationenhaus Würzburg (Matthias Ehrenfried-Haus) und dem Würzburger Bildhauer Harald Scherer entstand, stellte sie auf Einladung auch beim Katholikentag in Regensburg vor.
Die Absolventin möchte dazu beitragen, den Blick der Menschen aufeinander zu verändern, und setzt verschiedene Medien ein – Fotos, Bodengrafiken, Interviews, Hörstationen. Es gehe ihr um Menschen, Erfahrungen, Emotionen, Einfühlungsvermögen, nicht um Statistiken, Fähigkeiten, Sachlichkeit, Fakten.
„Wer alt ist, war nicht immer alt und wer jung ist, wird das nicht ewig bleiben. Diese Tatsache trennt uns nicht, sie verbindet uns.“ Sandra Beckstein über ihre Rechercheergebnisse: „Jungsein und Altsein, beides verändert sich. Wann ist man noch jung, wann schon alt? Die Jungen sehen sich konfrontiert mit einer unfassbaren Bandbreite von Möglichkeiten und Lebensmodellen. Ein ganzer Industriezweig lebt von der Angst der Menschen, alt zu werden.“
In ihren Alltagsbeobachtungen sah sie fehlendes Einfühlungsvermögen: Während ältere Menschen häufig nicht verstünden, inwiefern sich das Umfeld, die Zeit der Jugend verändere, fiele es den Jüngeren schwer, sich vorzustellen, selbst einmal alt zu werden. Sie stellte sich der Frage, was sich im Alltag der Menschen aller Generationen verändert könne, um eine nachhaltige Verbesserung dieser Situation zu erreichen: „Wie und wo können sich Menschen begegnen? Was sind die Vorteile und Erwartungen eines solchen Treffens?“
In ihrer Porträtserie zeigt Beckstein Fotografien von Personen jeden Alters: Um einen natürlichen Moment einzufangen, fotografierte sie die Probanden in einer entspannten Situation, um zu zeigen, dass der Charakter eines Menschen, nicht sein Alter entscheidend für eine gemeinsame Basis ist. Durch die Anzahl der Jahre werde man nicht zu einem grundlegend anderen Menschen.
Über Bodengrafiken stellte die Absolventin Fragen, die prinzipiell jeder beantworten könne: Sie riefen Anekdoten wach, die man gerne mitteilen möchte. Dies bringe den Besucher ins Gespräch mit anderen, die wiederum ihre Erfahrungen mitteilen. Im Idealfall sprechen unterschiedliche Generationen miteinander und tauschen sich aus. „Wer hat Dir das Fahrradfahren beigebracht?“, „Wer ist der jüngste / älteste Mensch, den Du kennst?“, „Mit wem hast Du Dir 1999 die Sonnenfinsternis angesehen?“, „Wer war Deine erste große Liebe?“, „Wer ist Dein größtes Vorbild?“, „Wer war am 11.9.2001 bei Dir?“, „Mit welchem Freund kannst Du Pferde stehlen?“
Zu den Themen Liebe, Widerstand und Mobilität hat Beckstein mit Menschen unterschiedlichen Alters Interviews geführt und diese in Sequenzen zusammengeschnitten, die in Hörstationen abrufbar sind. Sie zeigen, wie individuell Meinungen unabhängig vom Alter des Befragten sein können.


