Learning by doing: Masterstudentin des Studiengangs Fachübersetzen führt durch die Residenz
Die Studentin Janina Gieseking des Masterstudienganges Fachübersetzen und mehrsprachige Kommunikation an der FHWS hat sich unter fachkundiger Anleitung in die Thematik „Freskentechnik“ eingearbeitet. So führt sie souverän in französischer Sprache durch das Treppenhaus des Weltkulturerbes. Die anwendungsorientierte Lehre des Moduls „Freie mündliche fachsprachliche Produktion in der C-Sprache“ zum Aspekt der Kunstgeschichte wurde kurzerhand in die Würzburger Residenz verlegt.
„Es hat wirklich Spaß gemacht, sich, basierend auf dem Deckenfresko der Residenz, in die französische Terminologie der Kunstgeschichte einzuarbeiten“, so die Studentin Janina Gieseking. „Es war ein tolles Gefühl, die Präsentation der Kontinente direkt vor Ort in diesem imposanten Treppenhaus halten zu können. Besonders faszinierend fand ich das Erlebnis, dass meine Augen an einer Stelle tatsächlich auf Trompe l’œil (eine optische Täuschung) von Tiepolo hereingefallen sind. Die Zusammenarbeit des Malers Tiepolo und des Stuckateurs Bossi sind wirklich eine spannende Herausforderung fürs Auge. Und wie Prof. Dr. Hansen sagt, gibt es immer etwas Neues im Fresko zu entdecken, selbst wenn man meint, es zu kennen.“ Die Dozentin Hansen führt als ausgebildete Gästeführerin regelmäßig französische, italienische und englischsprachige Reisegruppen durch die Räumlichkeiten der Residenz.
Hansen resümiert: „Hut ab, `Chapeau`“! Janina hat das Wesentliche und Einzigartige dieses größten zusammenhängenden Freskos der Welt erfasst und spannend und lebendig vermittelt. Wenn man mit ihr dem Spiel mit Perspektiven und optischer Täuschung und dem Zusammenspiel der Künste auf die Schliche kommt, vergisst man, dass Französisch ‚nur‘ ihre zweite Fremdsprache ist.“
Der viersemestrige Masterstudiengang an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt bietet neben Kernfächern wie Fachübersetzen v.a. in den Sachfächern Technik und Life Sciences auch Lehrveranstaltungen in Bereichen wie Untertitelung, Übersetzungstools und Projektmanagement an. Ein besonderes Charakteristikum stellt auch die „kleine Sprache“ dar: Die Studierenden erlernen eine dritte, seltener unterrichtete Sprache und erfüllen auf diese Weise die Dreisprachenforderung, die in manchen Behörden ein Einstellungskriterium ist.
Der Studiengang richtet sich zum einen an Absolventen mit einem Bachelorabschluss in Übersetzen (z.B. der Würzburger Studiengang der FHWS) und zum anderen an Absolventen mit einem Bachelorabschluss in Anglistik oder Romanistik. Letztere belegen im Rahmen eines fachbezogenen Wahlpflichtmoduls eine Art „Brückenkurs“, Propädeutikum, um die übersetzungsrelevante Theorie und Praxis (Software etc.) zu erarbeiten.
