Professor Dr. Johannes Paulus erhält zum zweiten Mal den Förderpreis der VDI-Stiftung Unterfranken
Professor Dr. Johannes Paulus wurde vom Stiftungsrat sowie dem Vorstand der VDI Unterfranken Stiftung (Verein deutscher Ingenieure) mit dem diesjährigen Förderpreis für das Projekt „Analyse der Möglichkeiten der Brustkrebsfrüherkennung mittels Thermographie“ ausgezeichnet, das er gemeinsam mit der Masterstudentin Johanna Schuster bearbeitet.
Paulus erläuterte in seinem Vortrag die ungewöhnlichen Schritte eines Maschinenbauers hinein in den medizinischen Sektor: Den Ursprung hatten seine thermografischen Verfahren im Jahr 2005/2006 bei zerstörungsfreien Prüfungen von Rohrleitungen und Wälzlagern mittels Thermographie zur Erkennung von Rissen. Beim menschlichen Körper ist bekannt, daß maligner Brustkrebs aus einem Gewebe besteht, das schneller wächst als gesundes, damit einen erhöhten Stoffwechsel aufweist und somit mit eine höhere Temperatur als gesundes Gewebe besitzt. Diese Temperatur-Differenz, so der Wissenschaftler weiter, pflanze sich bis an die Hautoberfläche fort und könne mittels thermografischen Messungen sichtbar gemacht werden.
Die Vorteile dieses Untersuchungsansatzes: Rund die Hälfte der Mammografie-Verfahren könnten ersetzt, auch junge Frauen könnten untersucht werden, die Strahlenbelastung für Frauen ginge deutlich zurück, und die Gesundheitskosten durch eine frühzeitige Erkennung von Brustkrebs könnten gesenkt werden. Derzeit teste und verfeinere man diese Methode im Rahmen von vorklinischen Untersuchungen an Probandinnen und Silikon-Modellen.
Der Förderpreis der VDI Unterfranken Stiftung wird seit zehn Jahren vergeben – Paulus wurde bereits zum zweiten Mal ausgezeichnet. Im November 2008 erhielt der Maschinenbau-Professor schon einmal 5.000 Euro Fördergeld, seinerzeit für sein Projekt „CO2-freie Energienutzung mittels Wasserstoff“. Die damalige Prämierung bildete den Startpunkt für weitere Wasserstoff-Projekte. Aktuell planen Professor Paulus und die Stadtwerk Hassfurt GmbH, in Zusammenarbeit mit weiteren Industriepartnern, eine 300 Kilowatt Power-to-Gas-Anlage, in der regenerativ erzeugter Strom aus Wind und Sonne mittels Wasserstoff gespeichert wird.

