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„Inklusion, Menschenrechte und Comedy“: Workshop der THWS mit Schülerinnen und Schülern des Matthias-Grünewald-Gymnasiums Würzburg

08.12.2025 | Pressemeldung, FAS
Elftklässlerinnen und Elftklässler schnuppern Hochschulluft

„Inklusion – Was ist das?“ – Mit dieser Frage haben sich Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe beschäftigt. Im Rahmen eines Projektseminars (P-Seminars) hat Prof. Dr. Dieter Kulke, Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS), einen Workshop am Matthias-Grünewald-Gymnasium veranstaltet.

Für Prof. Dr. Dieter Kulke, Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften, spielt Inklusion eine zentrale Rolle im Vertiefungsbereich Soziale Arbeit und Behinderung des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit. Er erklärte: „Grundlegend ist, dass Inklusion und Teilhabe von beeinträchtigten Menschen nicht beliebig, sondern ein Menschenrecht sind. Die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen konkretisiert diese Rechte.“ Das Phänomen Behinderung ließe sich in seinen vielen Aspekten auch sehr gut in verschiedenen Modellen fassen. Mit den Schülerinnen und Schülern diskutierte Prof. Dr. Kulke besonders das kulturelle Modell. Dieses versucht, die kulturellen Repräsentationen von Behinderung, zum Beispiel Darstellung in Medien, Literatur oder Komik, in den Blick zu nehmen. Die Vermittlung von Kenntnissen zum Thema Behinderung, Reflexion über Vorurteile und Umgang mit behinderten Menschen war das Ziel des P-Seminars.

Ein Beispiel dafür ist die wieder zunehmende Thematisierung von Behinderung in Stand-up-Comedys. Während Comedians wie Tan Caglar, der selbst eine Beeinträchtigung hat und im Rollstuhl sitzt, eher Schwierigkeiten im Alltag und Unsicherheiten in Begegnungen mit nichtbehinderten Menschen humorvoll und witzig präsentieren, werden Menschen mit Behinderungen von Comedians wie Felix Lobrecht mit aggressivem Humor tendenziell abgewertet und dem Gespött des Publikums ausgesetzt. Dies erfolgt oft mit den Argumenten, es sei ja nur ein Witz, und Inklusion bedeute, dass behinderte Menschen wie andere Gruppen auch Gegenstand von Humor sein könnten. „Aber die Schülerinnen und Schüler ließen sich von diesen Gedanken nicht überzeugen – sie fanden den diskutierten Ausschnitt aus der Show von Felix Lobrecht schlichtweg nicht witzig“, so Prof. Dr. Kulke.

 

Behinderung präsenter machen

Behinderungen in der Gesellschaft allgegenwärtiger zu machen, setzt mittlerweile auch die Spielindustrie um: Etwa in Form einer blinden Barbie-Puppe mit weißem Blindenstock. „Besonders einflussreich und für die Behindertenbewegung identitätsstiftend ist die Skulptur ,Alison Lapper pregnantʼ, die eine schwangere Frau ohne Arme und mit verkürzten Beinen zeigt. In London wurde sie am zentralen Trafalgar Square aufgestellt“, erklärte Prof. Dr. Kulke. „Die Darstellung erlangte eine ikonische Bedeutung für die Behindertenrechtsbewegung. Daran konnten wir im P-Seminar die Bedeutung kultureller Vorstellungen von Behinderung besonders überzeugend diskutieren.“

Die THWS unterstützt als externer Partner die Gymnasien der Region bei der Durchführung von berufsorientierten P-Seminaren in der 11. Klasse und wissenschaftspropädeutischen Seminaren (W‐Seminar) in der gymnasialen Oberstufe. Im Rahmen einer Kooperation mit der Arche gGmbH Würzburg lernen die Schülerinnen und Schüler die Lebenssituationen von Menschen mit Behinderungen näher kennen und produzieren im Rahmen dieses Projekts ein inklusives Hörspiel in Leichter Sprache, so Kerstin Baumeister.


Weitere Informationen zu den P- und W-Seminaren

 

Über die THWS

Die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) zählt zu den größten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bayern und steht seit ihrer Gründung im Jahr 1971 für hervorragende Lehre und angewandte Forschung. Mit rund 9.100 Studierenden, einem breit gefächerten Angebot von mehr als 60 Studiengängen sowie zwei Promotionszentren deckt die THWS ein weites Spektrum ab, das von Technik über Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Sprache bis hin zu Gestaltung reicht. Die THWS ist nicht nur regional in Franken und Bayern verwurzelt, sondern auch stark international ausgerichtet, was sich in zahlreichen Kooperationen und Austauschprogrammen weltweit und nicht zuletzt in einem vielseitigen englischsprachigen Studienangebot widerspiegelt.

 

Kontakt:  
Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt

Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften

Prof. Dr. Dieter Kulke

Münzstraße 12

97070 Würzburg

dieter.kulke[at]thws.de

 

Pressekontakt:   
Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt

Angela Kreipl

Münzstraße 12

97070 Würzburg

angela.kreipl[at]thws.de

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