Zukunft gestalten: THWS-Studierende präsentieren Poster im Würzburger Mozartareal
Wie Lebensmittelverschwendung vermieden werden und Bienen vor Naturkatastrophen schützen können: Studierende des Masterstudiengangs „Digital Business Systems“ der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) haben eine Poster-Session in Kooperation mit dem GREEEN NETWORK der Würzburg AG zu den Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit veranstaltet.
Prof. Dr. Michael Müßig von der Fakultät Informatik und Wirtschaftsinformatik moderierte das Event im Würzburger Mozartareal und begrüßte die beiden Vorstände Miriam Christoph und Thomas Herrmann der Würzburg AG. Green Network wurde vor rund zwei Jahren gegründet, damit sich Firmen im Bereich Nachhaltigkeit untereinander austauschen können.
Zwölf Teams à zwei Studierende hatten jeweils drei Minuten Zeit, ihre Poster vorzustellen, die sie als Teil der Prüfungsleistung erstellt hatten. Im Lauf des Semesters stellten sie sich Fragen zur Nachhaltigkeit in der IT: Digitale Souveränität, Open Source, Open Data und Open IoT waren einige der Themen, aber auch IT für Nachhaltigkeit im Hinblick auf Wildbienen und invasive Arten, Nahrungsmittelverschwendung, kontaminierte Böden und Grundwasser-Verunreinigung, Mobilität und Fortbewegung mit dem Fahrrad. Wie Nachhaltigkeit durch IT funktionieren kann, erläuterte eine Gruppe anhand „Digitaler Unsterblichkeit“, indem sie KI-basierte Persönlichkeitsmodelle zur Bewahrung immateriellen Kulturerbes als Potenzial für soziale Nachhaltigkeit entwarf. „Künstliche Intelligenz kann Zeitzeuginnen und Zeitzeugen nicht ersetzen, aber sie kann dabei helfen, die Erinnerung jener für zukünftige Generationen zu bewahren“, erklärte Masterstudent Nils.
Die beiden Studenten Vitus und Paul stellten sogenannte „Kipppunkte“ vor. „Wir fragten uns, wie künstliche Intelligenz dabei helfen kann, das Problem der Kipppunkte zu beheben“, teilten sie mit und erklärten in drei Minuten, welche Schritte ihrer Ansicht nach dafür nötig wären. „Zuerst müsste ein theoretisch fundiertes Modell entwickelt werden, damit Kipppunkte in komplexen Systemen erkenn- und entschlüsselbar werden. Hierfür müssten Faktoren wie Wirtschaft und Klima betrachtet werden, um danach Anwendungsbereiche zu strukturieren und Mechanismen herauszufinden, um zu bestimmen, welche Dynamiken wirken.“
Kritischer Blick auf Nutzerrechte
Die Masterstudentinnen Lisa und Amalia beschäftigten sich mit Manipulationen bei Open-Source-Software. Als Fallbeispiel nannten sie Google Street Map. „Dieses Programm ist Community-basiert. Das bedeutet, dass die meisten Risiken von extern kommen, wie durch BOTs oder Vandalismus“, erklärte Amalia. „Wir beschäftigten uns mit Handlungsempfehlungen auf Meta-Ebene, zum Beispiel zum Thema Nutzerrechte. Unser Fazit: Datenschutz ist wichtig und sollte stets kritisch verbessert werden, etwa, indem neue Nutzende des Programms nicht automatisch vollumfängliche Rechte besitzen.“
Ein weiteres Team setzte sich mit der Frage auseinander, inwiefern Bienen dazu beitragen können, vor Naturkatastrophen zu warnen. „Bienen sind sensible Organismen. Sie können vor Naturkatastrophen warnen, die für das menschliche Auge nicht erkennbar sind. Sie werden zum Beispiel unruhiger, verändern ihr Schwarmverhalten. Dafür liegen bereits wissenschaftliche Studien vor.“ Ihre Kommilitonin fügte hinzu: „Mithilfe von künstlicher Intelligenz können diese Daten, die dem Verhalten dieser Tiere zugrunde liegen, ausgewertet werden und unserer Erde und damit uns allen zugutekommen.“
Bevor es zum regen Austausch zwischen allen Teilnehmenden kam, dankte Prof. Dr. Müßig den Studierenden für ihren Einsatz. Thomas Herrmann betonte: „GREEN NETWORK hat es sich zur Aufgabe gemacht, sich die Frage zu stellen, was Unternehmen brauchen, um Nachhaltigkeitsziele umzusetzen. Für mich war es heute sehr spannend zu sehen, wie die Studierenden ihre Aufgaben gelöst und umgesetzt haben. Würzburg als innovativer Standort braucht diese jungen Menschen, um Wissen nach außen zu tragen.“
Über die THWS
Die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) zählt zu den größten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bayern und steht seit ihrer Gründung im Jahr 1971 für Exzellenz in Lehre und angewandter Forschung. Mit rund 9.000 Studierenden und einem breit gefächerten Angebot von mehr als 60 Studiengängen deckt die THWS ein weites Spektrum ab, das von Technik über Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Sprache bis hin zu Gestaltung reicht. Die THWS ist nicht nur regional in Franken und Bayern verwurzelt, sondern auch stark international ausgerichtet, was sich in zahlreichen Kooperationen und Austauschprogrammen weltweit und nicht zuletzt in einem vielseitigen englischsprachigen Studienangebot widerspiegelt.
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