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Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften der THWS auf der 24. „ConSozial“ in Nürnberg

17.11.2023 | Pressemeldung, FAS
Thema der Messe: “Innovation x Sozial: Miteinander nach vorn“

„Innovation x Sozial: Miteinander nach vorn“: So lautete das Motto der „24. ConSozial“ in Nürnberg, an der auch die Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) vertreten war. Die ConSozial ist die größte Messe der Sozialwirtschaft in Deutschland.

Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf zog zum Abschluss der ConSozial eine positive Bilanz: Die 24. Auflage der ConSozial sei mit rund 5.000 Besuchenden ein großer Erfolg gewesen. 220 Aussteller, der zweitägige ConSozial-Kongress, der begleitende KITA-Kongress und das Managementsymposium bereicherten die größte Fachmesse der Sozialwirtschaft. Wie jedes Jahr war die Verleihung des Sozialen Innovationspreises ein Highlight. Dieses Jahr ging er an die „JUHI GmbH“, einen Betrieb, der mit seiner innovativen App Alltagshilfen wie Erledigungen, Haushaltshilfe oder Betreuung für pflegebedürftige Menschen organisiert.

Die Besonderheit der ConSozial, so Prof. Dr. Dieter Kulke von der THWS, sei die Verbindung aus Messe und Kongress. Auf der Messe seien die bedeutenden Anbietenden sozialer Leistungen vor allem aus Süddeutschland vertreten, beispielsweise SOS-Kinderdorf, die Rummelsberger Diakonie, die Evangelische Kinder- und Jugendhilfe Würzburg oder die Regens-Wagner-Stiftung. Mit Vertretungen der Leistungsträgerinnen und -träger wie dem Verband der bayerischen Bezirke oder dem Freistaat Bayern sowie vielen Selbsthilfegruppen seien viele Stakeholder der sozialen Arbeit und der Sozialwirtschaft vor Ort. In vielen dieser Organisationen sind Absolventinnen und Absolventen, Praktikantinnen und Praktikanten der Studiengänge Soziale Arbeit und des Managements im Gesundheitswesen der THWS tätig. Daher ist der Besuch der Messe eine gute Gelegenheit, Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern zu knüpfen.

Auch der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH) ist regelmäßig vertreten. Bei einem Besuch der DBSH-Präsenz informierten sich die Studierenden des Vertiefungsbereichs Soziale Arbeit und Behinderung über die Arbeit des DBSH. Der DBSH ist der mit Abstand bedeutendste Berufsverband der Sozialen Arbeit in Deutschland. Als Berufsverband sind seine Berufsdefinition und seine Berufsethik zentrale Leitlinien in der Praxis und der Lehre der Sozialen Arbeit. Als gewerkschaftlicher Partner des Deutschen Beamtenbunds vertritt der DBSH seine Mitglieder auch in Tarifangelegenheiten.

Präsentation der Hochschulen und ihrer Studiengänge

Ein Magnet auf der ConSozial sei, so Kulke weiter, der Stand der bayerischen Hochschulen, auf dem alle Hochschulen aus Bayern ihre Studienangebote im Bereich der Sozialen Arbeit präsentierten. Für die THWS-Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften waren Prof. Dr. Tanja Mühling und Prof. Dr. Dieter Kulke vor Ort, informierten interessierte Besucherinnen sowie Besucher und tauschten sich mit Kolleginnen und Kollegen aus. Auch Kurzvorträge wurden von den Hochschulen angeboten:

Prof. Dr. Tanja Mühling präsentierte in einem Kurzvortrag Forschungsergebnisse zu Fremdenfeindlichkeit und Homophobie in 30 Ländern. Auf Basis ihrer Analysen des European Social Surveys zeigte sich u. a., dass hohe Bildungsniveaus und die Zugehörigkeit zu jüngeren Altersgruppen in Europa das Risiko von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit senken.

Homophobie und Fremdenfeindlichkeit seien demnach in Island und Norwegen besonders wenig verbreitet, in Nordmazedonien, Ungarn und der Slowakei dagegen am stärksten. Sozialarbeitende in Europa seien weniger anfällig für Homophobie und Xenophobie als andere Bevölkerungsgruppen und äußerten sich positiver hinsichtlich der Auswirkungen von Immigration. Fachkräfte der Sozialen Arbeit seien darüber hinaus politisch interessierter und aktiver als andere Bevölkerungsgruppen, so dass sie vermutlich die öffentliche Meinung und politische Diskurse beeinflussen könnten.

Prof. Dr. Dieter Kulke stellte in seinem Kurzvortrag „Konzepte für eine ökologisch-kritische Soziale Arbeit“ vor, einen Ansatz, der in dem gemeinsam mit Prof. Dr. Ralph Amthor (THWS) und Prof. Dr. Sigrid James (Universität Kassel) verfassten Lehrbuch „Handlungskonzepte der Sozialen Arbeit“ weiter ausgeführt wird. Demnach dienen die Menschenrechte als Grundlage, um eine saubere Umwelt und Zugang zu sauberem Wasser als Menschenrecht einzufordern. Im Sozialgesetzbuch VIII wird der Auftrag formuliert, „eine kinder- und familienfreundliche Umwelt zu erhalten oder zu schaffen“. Weitere wichtige Konzepte sind Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit, die beide der Umwelt eine umfassende Stellung zuweisen und in einen globalen Zusammenhang stellen. So tragen die ärmsten Länder am wenigsten zum Klimawandel bei, sind aber mit am stärksten davon betroffen. So lag z. B. der Pro-Kopf-CO₂-Ausstoß 2021 in Tansania bei 0,2 Tonnen, in Deutschland bei 8,4 Tonnen! Konkrete Interventionen der Sozialen Arbeit lassen sich dabei vor allem der individuellen Fallarbeit und dem Sozialmanagement zuordnen, erfordern aber auch politische Lösungen.

Mit dem breitgefächerten Angebot ist die ConSozial laut Prof. Dr. Kulke auch für Studierende attraktiv: Viele von ihnen fanden das Angebot so interessant, dass sie unabhängig von Lehrveranstaltungen selbstständig die Messe besuchten und sich über die Angebote der Sozialen Arbeit und der Sozialwirtschaft informierten.

 

Kontakt:                              

Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt

Prof. Dr. Dieter Kulke

Münzstr. 12

97070 Würzburg

dieter.kulke[at]thws.de

0931 3511-8838

 

Pressekontakt:                 

Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt

Angela Kreipl

Münzstr. 12

97070 Würzburg

angela.kreipl[at]thws.de

0931 3511-8354