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Flucht: Alumni der FHWS zeigen prämierten Filmbeitrag „Route 4“ bundesweit ab 24.11. in den Kinos

26.10.2021 | thws.de, Pressemeldung
15 Monate lang begleitete das Filmteam humanitäre Einsätze entlang der Migrationsroute in sieben Ländern

Reisen hinterlassen nicht immer nur schöne Erinnerungen, sondern manchmal auch qualvolle, gefährliche. Diejenigen, die die „Route 4“ gereist sind, gehören zu ihnen: Flüchtende. Die „Route 4“ ist die Namensgeberin des Films: Sie gilt als die zentrale Mittelmeerfluchtroute: 2016 überquerten laut UNHCR 181.400 Menschen das Mittelmeer auf diesem Weg, über 4.500 Menschen seien im selben Jahr gestorben, viele von ihnen bereits vorher in Zentralafrika auf dem Weg zum Meer.

Sechs Alumni der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, Martina Chamrad, Marco Riedl, Fabian Heinz, Franziska Heinemann, Felix Konrad sowie Alexander Draheim, haben das Filmprojekt realisiert. Ergebnisse der Bachelorarbeit von Marco Riedl und der Masterarbeit von Alexander Draheim sind in den Film integriert worden.

15 Monate an Bord des Seenot-Rettungsschiffs

Um den Dokumentarfilm drehen zu können, begleiteten sie 15 Monate lang die Fahrten des Seenotrettungsschiffs „Alan Kurdi“ des Vereins „Sea-Eye“. Es entstanden sowohl Aufnahmen in Niger, Tunesien, Libyen, Italien und Malta, als auch Szenen mit Menschen an Bord. Gezeigt werden die Strapazen, die die Menschen auf ihrer Flucht erleben. Der Film dokumentiert die Arbeit von Nichtregierungs-Organisationen, die Menschen aus dem Mittelmeer aufnehmen.

„Route 4“, so die Filmemacherinnen und Filmemacher, „ist ein unabhängiges Projekt.“ Bei der Erstellung der Dramaturgie war ihnen wichtig, den Erzählschwerpunkt nicht nur auf eine Seite – die der Migrierenden oder der Seenotretterinnen und -retter - zu legen, sondern einen Überblick zu schaffen. Der Film berichtet von den Gefahren auf Migrationsrouten nach, durch und in Libyen. Es ist keine durchgängige Geschichte, die erzählt wird. Es werden vielmehr Einblicke vermittelt über das Erlebte und Gesehene. „Der Film soll berühren, aufwühlen und auch wütend machen“, so Martina Chamrad. „Die Zuschauer:innen sollen verstehen, dass das, was man in den Medien hört und liest, nicht irgendwelche `Geschichten` sind, sondern die brutale Realität.“ Es werde aufgezeigt, dass sich diese nicht „von selbst lösen wird“. „Wir möchten den Zuschauer:innen darstellen, wie wichtig die Arbeit von Sea-Eye und anderen Seenotrettungsorganisationen ist und dass Unterstützung jeglicher Art extrem wichtig ist - denn sonst macht die wichtige, lebensrettende Arbeit niemand!“ Der Film ist keine „leichte Kost“, Brutalität wird nicht beschönigt: Es wird von körperlichen Misshandlungen, Vergewaltigungen und psychischen Grausamkeiten gesprochen, Szenen werden verpixelt gezeigt. Die Altersempfehlung der FSK liegt schon bei zwölf Jahren, die Zuschauerinnen und Zuschauer werden im Film vorab bewusst zweimal auf triggernde Inhalte und Bilder hingewiesen.

Gedreht wurde in sieben Ländern. Dem Beitrag liegt ein Zusammenschnitt von Filmmaterial aus drei Jahren zugrunde, der während verschiedener Missionen entstanden ist. Aus über siebzig Stunden Rohmaterial ist der Dokumentarfilm „Route 4“ entstanden. Aus diesem Grund, so Chamrad weiter, gebe es nicht die eine Geschichte, sondern mehrere Themen und Personen, die in diesem Film näher betrachtet werden. Für die Vertonung konnte David Nathan, die Synchronstimme von Johnny Depp und Christian Bale, gewonnen werden, für den Titeltrack der Sänger und Rapper „Tua“.

Artikel der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“

„Wir möchten auf von der EU selbsterschaffene Probleme aufmerksam machen. Auf das Leid und die Strapazen, die Menschen auf ihren Reisen widerfahren, und auf die unglaubliche Arbeit der NGOs (Nicht-Regierungsorganisationen), die als einzige die Aufgabe übernehmen, Menschen im Mittelmeer zu retten“, sagt Alexander Draheim. Es wird Bezug genommen auf die ersten drei Artikel der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“. Diese wurden auch von Deutschland unterzeichnet. Sie sollen die „Freiheit, Gleichheit, Solidarität“, das „Verbot der Diskriminierung“ sowie das „Recht auf Leben und Freiheit“ garantieren. Die Premieren in den Kinos starten bundesweit und in der Schweiz ab Mittwoch, 24. November, u.a. in Kiel, Regensburg, Freiburg, Münster, Bern, Fulda, Köln, und Heidelberg.

Weitere Informationen und Termine unter Route 4 Film

BR: Würzburger drehen Kino-Doku über Seenotretter

Kontakte: Produktion: Alexander Draheim

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Regie: Martina Chamrad

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Organisation: Sea-Eye e. V.

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