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Generation „Why“ präsentiert an der FHWS das „Y Magazine“ mit einer Neigung zum Hinterfragen

02.03.2021 | thws.de, Pressemeldung, FG
„Did you question all the answers?“ - Junge Menschen zwischen Sinnsuche und Sicherheitsbegehren

Eine Generation zwischen Sinnsuche und Sicherheitsbegehren: Ist das die „Generation Y“ oder auch „Why?“ der Geburtenjahre 1980 bis ca. 2000, die alles hinterfragt? Wer kann besser über sie Auskunft geben als die Generation selbst: Annika Lotter, Studentin der Fakultät Gestaltung der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, hat diesem Thema ihre Broschüre „Y Magazine“ gewidmet. Gestalterisch, künstlerisch und selbstreflektierend hat die gelernte bekleidungstechnische Assistentin, Modeschneiderin und Hanns-Seidel-Stipendiatin die sogenannten Digital Natives, also auch sich selbst, betrachtet. Mit Thesen, Interviews, Fotos und zwei Filmbeiträgen lädt sie generationenübergreifend dazu ein, sich mit den jungen Menschen, die künftig verantwortliche Positionen in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft besetzen werden, auszutauschen.

Generation zwischen Baby-Boomern und „Generation Z“

Annika Lotter beginnt ihre Broschüre mit einem Statement: „Ich wurde im Januar 1995 geboren. Diese Tatsache macht mich, laut Definition, zu einem Teil der sogenannten Generation Y. Man bezeichnet uns gerne als faul, nicht belastbar und verwöhnt. Wir wären außerdem egoistisch, alles hinterfragend und schnell unzufrieden.“ Sie seien im Durchschnitt gebildeter als Generationen vor ihnen; es falle ihnen leicht, neue Technologien zu verstehen, sie anzuwenden. Anders als vorhergehende Generationen seien sie weniger regional beschränkt, da sie sich über das Internet immer und überall vernetzen können, so Lotter. „Unsere Hierarchien sind flach und unsere Ziele sind hoch. Wir träumen von der großen Welt und sind doch gerne zu Hause. Unsere Zukunft ist noch ungewiss und wir haben Fragen. Wir sind die Generation Y.“ So, wie die Musiker Crosby, Stills and Nash 1982 fragten, „did you question all the answers?“, geht es auch den jungen Menschen.

Zwischen den geburtenstarken Baby-Boomern, die in der Nachkriegszeit geboren wurden, und der Generation Z, geboren nach ca. 1997 mit Smartphone und hohen Erwartungen, reiht sich die der „Y“ ein. Annika Lotter interviewte Nina Nikitin, geboren 1944, mit den Fragen: „Was hält Deine Generation von meiner, den Millennials, der Generation Y? Welche Hoffnungen setzt Du in uns und was beunruhigt Dich?“ Nikitin schrieb daraufhin einen Artikel aus Sicht ihrer Generation. Sie stellt darin die Frage, „inwieweit eine Generation die eigene Befreiung aus der Unwissenheit der Unfreiheit gelingt oder ob es beim Verharren in derselben bleibt.“ Die Generation Y sei eine „Zwischen-Generation“, die sich selbst nicht definiert habe, die über kein „deutliches Etikett“ verfüge. „Mir fällt auf, dass ihr Millennials auf fast beunruhigende Weise ruhig und zufrieden seid. Ihr seid ja nicht die rebellische Jugend, die der Gesellschaft Veränderungen abverlangt.“ In die Zukunft blickend, polarisiert sie mit drastischen Bildern: „Aus den kleinen KönigInnen, Prinzessinnen und Prinzen, die schon in den schicksten Porsche-Buggys und Silver Cross Surf-Kinderwagen durch die Grünanlagen und dann – ein paar Jahre und einige Straßen weiter – in dicken SUVs in die Kitas und Schulen kutschiert wurden, wird die Ego-Generation.“

Das „Y Magazine“ beschäftigt sich mit gesellschaftlichen, politischen und auch sehr privaten Fragen. Mit Überfluss, Verzicht, Geschlechterrollen, richtigen Zeitpunkten, mit Glauben, Relevanz, Kunst, Klimawandel – sowie den Ängsten einer jungen Generation, sich irgendwo darin zu verlieren. Um am Ende, wie Anita Rezende in ihrem für das Magazin verfassten leicht resignierenden Gedicht schreibt: „Wir leben weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft – und ehe wir uns versehen, ist das, was wir gerade Gegenwart nennen, auch schon Geschichte.“ Auf Basis dieser Thesen und Perspektiven ist das Magazin der Kommunikationsdesignerin unter Leitung der Dozentin Christina Hackenschuh entstanden: Es versucht, einen kleinen Teil dieser Fragen inhaltlich und gestalterisch zu beantworten.

Zum Lebenslauf von Annika Lotter

Geboren 1995 in Würzburg, absolvierte sie 2013 das Abitur in Karlstadt. In den Jahren 2013 bis 2016 durchlief sie eine Ausbildung zur staatlich geprüften bekleidungstechnischen Assistentin an der Bekleidungsfachschule Aschaffenburg mit anschließender Zusatzqualifikation zur Modeschneiderin bei der IHK Aschaffenburg. Von 2016 bis 2017 arbeitete sie als Produktentwicklerin in Schweinfurt. 2017 nahm sie ihr Studium Kommunikationsdesign an der FHWS auf. Parallel arbeitet sie als Produktentwicklerin und Freelancerin im Bereich Grafikdesign. Im Rahmen des Studiums absolvierte sie ein sechsmonatiges Praktikum in einer Agentur. Sie engagiert sich darüber hinaus im Kopfteam des Hochschulmagazins „Luv&Lee". Ihre Bachelorarbeit möchte sie über das Thema Jugendkultur erstellen.

Die Filmbeiträge unter Y Magazine Mockup und Y-Magazine Animation, die Präsentation des Magazins unter Y-Magazine