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Masterstudierende der FHWS bringen das Thema Transidentität an Schulen zu Sprache

08.07.2022 | thws.de, Pressemeldung, FAS
Fortbildung an Schulen und Bildungsinstitutionen zu Akzeptanz und Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt

Schülerinnen und Schüler für das Thema Transidentität sensibilisieren – diesem gesellschaftlichen Auftrag haben sich Masterstudierende der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) gestellt. Das Masterprojekt „Transidentität – Jugendliche und junge Erwachsene“ entstand vor dem Hintergrund eines Vortrages, der 2020 im Rahmen der Menschenrechtswoche an der FHWS erfolgte und ist Teil des Masterstudiengangs Soziale Arbeit.

Das Projekt verfolgt zum einen die Zielsetzung, Studierende für die künftige praktische Arbeit im Umgang mit geschlechtsvarianten Entwicklungen zu sensibilisieren. Die Bedeutung dieses Projekts wird durch die aktuelle gesellschaftliche Debatte um die Transidentität, z.B. das Selbstbestimmungsrecht, verstärkt. Der Projektbeginn vermittelte einen theoretischen Einblick aus psychologisch-medizinischer und sozialhistorischer Sicht. Mehrere renommierte Kolleginnen und Kollegen veranschaulichten die alltägliche Arbeit in den Kliniken, Praxen und Selbsthilfegruppen.

Einblicke für Masterstudierende in neue Praxisfelder

Dies bot den Studierenden die Möglichkeit, bisher unbekannte Praxisfelder wie die Endokrinologie, Psychiatrie und Selbsthilfe kennenzulernen und diese erworbenen Kenntnisse im folgenden Semester praktisch zu vertiefen. Die anwendungsorientierte Umsetzung sah vor, die gemeinsam erarbeitete Konzeption eines Sensibilisierungskonzeptes transidenter Entwicklungen an die örtlichen Schulen Würzburgs zu vermitteln, um Schülerinnen, Schüler und Lehrerschaft Einblick und Verständnis für dieses vielschichtige Thema zu geben.

Die langjährige Erfahrung zeigt, dass Jugendliche grundsätzlich an dieser Thematik interessiert sind und sich an einem regen Austausch beteiligen. Schule ist zudem ein Ort von Diskriminierungserfahrungen, die im Vorfeld, z.B. mithilfe dieses Projektes, präventiv angegangen werden sollten. Dennoch gestaltete sich der Rücklauf von siebzig angefragten Schulen sehr zurückhaltend: Drei Schulen und eine Berufsbildungseinrichtung Würzburgs beteiligten sich an dem Konzept. Einerseits vor dem Hintergrund von Corona und weiteren Krisen verständlich - andererseits ist im Koalitionsvertrag festgehalten, Schulen in der Aufklärung und Jugendarbeit bezüglich Akzeptanz und Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt zu informieren.

An den beteiligten Schulen und der Berufsbildungsmaßnahme war das Projekt sehr erfolgreich. In allen Einrichtungen zeigte sich eine rege Beteiligung der Jugendlichen mit dieser Thematik. Die Studierenden, die anfänglich von der Resonanz enttäuscht waren, waren beeindruckt von der lebhaften Diskussion und den Fragestellungen der Jugendlichen, so Dr. Volker Langhirt, Aschaffenburger Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut sowie Lehrbeauftragter an der FHWS, und Jule Wertner, Sozialpädagogin am Universitätsklinikum Würzburg und Lehrbeauftragte an der FHWS. In der Abschlussveranstaltung stellten die Studierenden ihre Konzepte in Präsentationen vor. Das Projekt wird sich mit Initiative der Professorinnen und Professoren im Hochschulbereich weiterhin etablieren, auch eine Evaluation der Ergebnisse wird folgen. Begleitet hatte das Projekt Prof. Dr. Silke Neuderth von der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften an der FHWS.