Profilfoto Hans-Jürgen Schneider
Foto: ZF Friedrichshafen AG

50 Jahre 50 Gesichter

Dipl.-Ing. (FH) Hans-Jürgen Schneider

Ehemaliger Leiter Elektrische Antriebstechnik, Entwicklungsleiter E-Mobilität bei der ZF Friedrichshafen AG und Standortleiter ZF Schweinfurt

An der FHWS 10/1979–06/1983

Die FHWS ist für mich:
die wichtigste Basis meiner beruflichen Ausbildung und Entwicklung und ein sich kontinuierlich weiterentwickelnder Partner der Industrie, der gesamten Wirtschaft und eine veritable Quelle an Nachwuchsingenieurinnen und -ingenieuren.

Was schätzen Sie an der FHWS?

Die kooperative, zielorientierte Zusammenarbeit, die Vielfalt der Studiengänge, die die Bedürfnisse gleichermaßen der Großindustrie und der KMU berücksichtigen, deren Weiterentwicklung und Ausbau, wie z. B. Robotik und Wasserstofftechnik.

Was war die beste Entscheidung in Ihrer beruflichen Laufbahn und warum? Was hat sich danach geändert?

Natürlich gab es viele Entscheidungen, wie Organisationsänderungen oder die Übernahme neuer Verantwortungsbereiche, die mein Berufsleben beeinflussten. Für mich waren diese – auch von außen kommenden Veränderungen – immer eine Chance, die ich nutzte, und das darf ich auch als mein Lebensmotto weiterempfehlen: Sehen Sie in einer Veränderung oder in einem Angebot auch immer die Chance und lassen Sie sich nicht zu sehr von den Risiken leiten. Seien Sie offen für Neues, verlassen Sie auch einmal Ihre „Komfortzone“ und trauen Sie sich einfach – Sie werden überrascht sein, was Ihnen alles gelingen wird. Für mich war die Entscheidung mit den größten, auch persönlichen, Auswirkungen die Übernahme der Entwicklungsleitung für Elektrische Antriebe, denn niemand konnte zu dieser Zeit ahnen, mit welcher Geschwindigkeit die E-Mobilität in den letzten Jahren und auch zukünftig an Bedeutung gewinnen sollte und wie enorm die damit verbundenen Veränderungen für den ZF-Standort Schweinfurt, die ZF Gruppe und für die gesamte Automobilindustrie waren, sind und auch weiterhin sein werden – und ich durfte dabei sein.

Was hat Ihrer Ansicht nach die FHWS in den letzten 50 Jahren am meisten geprägt?

Vor allem der technologische Wandel, aber auch die kontinuierliche Modernisierung der Ausstattung, die große Vielfalt an neuen Studiengängen, die Installierung des E-Mobilitäts-Kompetenzzentrums, der Aufbau des i-Campus und die damit entstandene internationale und kulturelle Diversität der Studierenden, was auch zu einer Bereicherung für die gesamte Region führte.

Wie ist Ihre Zukunftsvision von der FHWS? Wie könnte die FHWS in 50 Jahren aussehen?

Die FHWS ist integraler Bestandteil der regionalen Unternehmen und deren internationaler Dependancen. Forschung nimmt zu und verschmilzt immer mehr mit der Lehre – „Real Research & Innovation“. Die Zeit von der grundlegenden Idee bis zur praktischen Realisierung verkürzt sich dramatisch und folgt den kürzer werdenden Produktlebenszeiten und der steigenden Innovationsfrequenz. Die FHWS ist die Keimzelle für Unternehmensgründungen, Spin-offs und neue Produkte. Die vielen tausend Studierenden kommen aus der ganzen Welt. Online- und Präsenzteilnahme an den Vorlesungen sind Standard, die praktischen Studieninhalte erfolgen mittels Augmented Reality, in Schweinfurt oder bei den internationalen Kooperationspartnern.

Was ist Ihr Geheimtipp für Würzburg oder Schweinfurt und warum?

Nutzen Sie das Radwegenetz und besuchen Sie mit dem Fahrrad die vielen kleinen Veranstaltungen und Lokale in der Region – egal ob am Main, im Steigerwald oder bis in die Rhön. Sie werden dabei viel entdecken und Ihre eigenen Geheimtipps finden. Erlauben Sie mir aber noch etwas Werbung in eigener Sache: Der Schweinfurter Nachsommer mit seinem abwechslungsreichen Programm im alten Kesselhaus auf dem ZF-Gelände. Einfach ein tolles musikalisches Kulturevent mit einer fantastischen Atmosphäre. Viel Spaß!