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Institut für Medizintechnik Schweinfurt fördert deutsch-chinesische Kooperation mit Industrie, Kliniken und Hochschulen

08.01.2020 | thws.de, Pressemeldung
Chinesische Gäste aus der medizintechnischen Industrie und Kliniken besuchten das Institut für Medizintechnik Schweinfurt (IMES) zur Förderung einer verstärkten chinesisch-deutschen Projekt-Kooperation

Eine Delegation von Führungskräften des chinesischen Medizintechnik-Unternehmens Shenyang MasTech Medical Device Co., Ltd, Shenyang, unter Leitung des Präsidenten LIU Jian und Professor Dr. QI Guoxian, Chefarzt des Liaoning Zhongzhi Shengjing Hospital of Geriatrics und emeritierter Professor und Chefarzt an der China Medical University, Shenyang, besuchten das Institut für Medizintechnik Schweinfurt (IMES) an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt. Die gemeinsamen Forschungsaktivitäten sollen intensiviert werden.

FHWS-Präsident Professor Dr. Robert Grebner begrüßte die Gäste. Er führte in das Strategiemodell der Hochschule ein und betonte dabei das Interesse an der internationalen Vernetzung. Professor Dr. Jürgen Hartmann, Vizepräsident für Forschung der FHWS, erläuterte nach seiner Begrüßung die Organisation der angewandten Forschung an der FHWS und zeigte mögliche Formen der internationalen Kooperation auf. Der Leiter der Abteilung Internationale Beziehungen der Firma MasTech Medical, Herr GU Ping, präsentierte in einem Vortrag die Möglichkeiten einer Kooperation mit der FHWS aus chinesischer Sichtweise. Professor Dr. Walter Kullmann, Leiter des Instituts für Medizintechnik Schweinfurt, zeigte mit seinen Mitarbeitern Frau Ying Zhao und Benedikt Keßler in einem Rundgang durch die Laboratorien einen Ausschnitt aus den vielfältigen, interdisziplinären medizintechnischen Forschungsprojekten des Instituts.

MasTech-Präsident LIU Jian überreichte FHWS-Präsident Professor Dr. Robert Grebner schriftliche Einladungen zur Kooperation von den chinesischen Hochschulen Guidaojiaotong Polytechnic Institute und Shenyang Institute of Engineering, mit denen das Hightech-Unternehmen zusammenarbeitet. An Professor Dr. Walter Kullmann übergab Präsident LIU Jian eine schriftliche Einladung zu einer Gastprofessur am Guidaojiaotong Polytechnic Institute in Shenyang.

Im Schweinfurter Institut für Medizintechnik diskutierten die Forscher des IMES mit den chinesischen Ingenieuren und Ärzten über die Integration von künstlicher Intelligenz in medizinische Diagnose- und Therapiesysteme. Medizintechnische Funktionsdemonstratoren und Prototypsysteme können im IMES entwickelt, von den chinesischen Ärzten getestet und schließlich vom Medizintechnik-Unternehmen in den internationalen Markt gebracht werden.

Während eines Besuchs am Zentrum für Telemedizin Bad Kissingen (ZTM) stellte Geschäftsführer Sebastian Dresbach die Struktur des ZTM vor und präsentierte verschiedene aktuelle Projekte aus der Telemedizin, vom Notfallmanagement im Rettungsdienst bis hin zu internationalen Telemedizin-Projekten zwischen Kliniken.

In einer Life-Videoschaltung führte ZTM-Innovationsmanager Christoph Müller aus der Berliner Niederlassung des ZTM die Gäste in das Projekt „Internationales Telemedizinkonzil“ ein, in dem chinesische Krebspatienten eine Zweitmeinung von deutschen Fachärzten an einer Universitätsklinik einholen können.

Wegen wachsenden Problemen mit dem demographischen Wandel in China und dem damit verbundenen Altern der chinesischen Bevölkerung interessierten sich die Gäste für den Einsatz von technischen Assistenzsystemen, die das eigenständige und selbstbestimmte Leben von Senioren in häuslicher Umgebung unterstützen.

Im Rhönklinikum Campus Bad Neustadt führte Oberarzt und Herzchirurg Dr. ZHAN Xiaochun in die Strukturen eines privaten deutschen Krankenhauskonzerns ein. Für die chinesischen Gäste waren die medizinischen Prozessabläufe in der Kardiochirurgie von großem Interesse.

Ein Besuch im Tumorlabor der Neurochirurgischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Würzburg rundete den Besuch ab. Zusammen mit dem Leiter des Tumorlabors und Biologen Privatdozent Dr. rer. nat. Carsten Hagemann und dem Neurochirurgen Privatdozent Dr. med. Mario Löhr wurde über neuartige Methoden der Tumortherapie mit Hilfe von elektromagnetischen Feldern diskutiert.

Das Treffen der chinesischen und deutschen interdisziplinären Spezialisten aus Medizin, Medizintechnik, Telemedizin und Biologie zeigte neue Wege zur Forschung und Weiterentwicklung von medizintechnischen Einrichtungen auf, die Ärzte und Patienten weltweit in der medizinischen Diagnostik, Therapie und Pflege unterstützen können. Internationale und interdisziplinäre gemeinsame Forschungsprojekte tragen dazu bei, vorhandene internationale politische und kulturelle Barrieren zu überwinden und gleichzeitig die globale Gesundheit zu verbessern und zu stärken.