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Chinesische Universität nutzt deutsches und schweizerisches Vorbild des Hochschul-Typus

09.08.2019 | thws.de, Pressemeldung
Die moderne digitale Medizintechnik verschmilzt mit den Grundideen der konfuzianischen Philosophie

Die praxisnahe, moderne und exzellente Ingenieur-Ausbildung am Institut für Medizintechnik Schweinfurt (IMES), so dessen Leiter Professor Dr. Walter Kullmann, kombiniert mit Grundsätzen der konfuzianischen Philosophie des 21. Jahrhunderts, ergänzen sich beim Aufbau deutsch-chinesischer Hochschulkooperationen.

„Hong dao yang zheng – Kooperation weiter voranbringen und gleichzeitig Gerechtigkeitssinn und Humanität fördern“: Mit diesem Leitspruch empfing der Präsident der Shenzhen Technology University (SZTU) Professor Dr. Shuangchen Ruan den deutschen Gast Professor Dr. Walter Kullmann, Leiter des Instituts für Medizintechnik Schweinfurt (IMES), bei dessen Besuch in Shenzhen in China.

Eingebettet war das Treffen in eine vom Präsidenten der FHWS Professor Dr. Robert Grebner langfristig vereinbarte Kooperation zwischen der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt und der Shenzhen Technology University (SZTU). Die SZTU nahm 2017 mit ersten Studierenden ihren akademischen Betrieb auf und soll nach deutschem und schweizerischem Vorbild der Hochschulen für angewandte Wissenschaften strukturiert und weiterentwickelt werden. In einem früheren Besuch einer chinesischen Delegation der SZTU unter Leitung des Präsidenten Professor Dr. Shuangchen Ruan im Schweinfurter Institut für Medizintechnik interessierten sich die chinesischen Gäste für die hiesige praxisnahe Medizintechnik-Ausbildung in höheren Semestern in enger Kooperation mit der Industrie, mit Kliniken, Facharztpraxen und Pflegeeinrichtungen.

Unterstützt durch fachliche Erfahrung und bewährte, fundierte Tradition, so Kullmann weiter, gepaart mit hohem persönlichem Einsatz in humanistisch moralischem Ideal, solle Neues entstehen, das dem Menschen helfe und ihn in seiner Entwicklung voranbringe. Lediglich Wissen auswendig lernen, sei nicht zielführend; Neues entstehe nur durch tiefes aktives und persönliches Durchdringen komplexer Zusammenhänge. Diese Grundhaltung entspreche dem Leitbild zur Ausbildung im Schweinfurter Institut für Medizintechnik.

Einen Schwerpunkt des Besuches von Professor Kullmann bildeten Diskussionen zur Vorbereitung eines Austausches von Studierenden, Mitarbeitern und Lehrenden zwischen beiden Hochschulen. Im College of Health Sciences and Environmental Engineering der SZTU führte Professor Kullmann in einem Vortrag in die interdisziplinären Arbeitsfelder des IMES ein.

Dekan Professor Dr. Junqing Hu zeigte die Schwerpunkte der Aktivitäten im Bereich der Medizintechnik an der SZTU auf. Ausführliche fachliche Diskussionen, insbesondere über die an beiden Hochschulen beheimateten Arbeitsgebiete, wie die technische Entwicklung digitaler kardio-vaskulärer Diagnosesysteme, den Einsatz von intelligenter Software in der Medizin und die Forschung an neuartigen Nanotechnik-basierten bildgebenden und diagnostischen Verfahren, weckten den Wunsch nach enger zukünftiger Kooperation.

Im Sino-German College of Intelligent Manufacturing der SZTU besuchte Professor Kullmann das Labor für optisches Design und optische Inspektion sowie das Labor für Lichtleiter-Sensorik unter der Leitung von Professor Dr. Chi Chiu Chan. Auch hier fand eine Diskussion über gemeinsame Neuentwicklungen von Messsystemen statt. Insbesondere die Weiterentwicklung von nichtinvasiven, elektro-optischen Diagnosetechniken soll in Zukunft gemeinsam bearbeitet werden.