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Internationaler Austausch über die Integration von medizinischer Behandlung und Altenpflege

13.08.2018 | thws.de, Pressemeldung, FE
China zeigt einen neuen Weg auf mit Dörfern für Senioren

Wie können Senioren idealerweise medizinisch versorgt und gleichzeitig pflegerisch optimal unterstützt werden - auf internationaler Ebene tauschten Experten ihre Erfahrungen in China aus und diskutieren über aktuelle Lösungsansätze. Der demographische Wandel stellt in vielen Ländern eine große Herausforderung an die medizinische Versorgung und die Altenpflege dar. Auf der internationalen Konferenz „China (Shenyang) Innovation and Development of Medical Treatment & Elderly Care“ in Shenyang, China, tauschten internationale Experten aus China, Japan, Australien, USA und Deutschland unterschiedliche Lösungsansätze zur Integration von medizinischer Behandlung und Altenpflege aus. Professor Dr. Walter Kullmann, Leiter des Instituts für Medizintechnik Schweinfurt (IMES) der Hochschule Würzburg-Schweinfurt, informierte über Ansätze zur Kombination von medizinischer Behandlung und Altenpflege, einschlägige Zusammenhänge in der Sozialgesetzgebung und über ausgewählte exemplarische Beispiele für die gelungene Integration von medizinischer Behandlung und Altenpflege in Deutschland. Besondere Berücksichtigung fand dabei der Einsatz technischer Assistenzsysteme bei der Unterstützung von Kliniken, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen.

China erprobt bei der Integration von medizinischer Therapie und Altenpflege einen neuen Weg. Private Firmen errichten und betreiben moderne Krankenhäuser, in denen verschiedene medizinische Kliniken wie Geriatrie, innere Medizin, Neurologie, fachübergreifende Chirurgie, Radiologie, Endokrinologie, Gastroenterologie, Rehabilitationsmedizin und traditionelle chinesische Medizin eng miteinander kooperieren. Unter demselben Dach bietet das Haus eine stationäre Pflegeeinrichtung zur Altenpflege mit verschiedenen therapeutischen Abteilungen und wohnlichem Ambiente. Ein erstes Beispiel für eine derartige integrative Einrichtung, so Kullmann, sei das „Liaoning Zhongzhi Shengjing Hospital of Geriatrics“ des Industrieunternehmens Zhongzhi Shengjing Joint – Stock Limited Company of Pension Industry in Shenyang, China. Das Modellprojekt soll flächendeckend in China ausgeweitet werden.

Für Senioren, die sich gemäß ihrem Gesundheitszustand selbst versorgen können, baue dasselbe private Unternehmen dorfähnliche kleine Wohneinheiten mit mehreren Einzelhäusern in landschaftlich ruhiger und schöner Umgebung in der Peripherie von chinesischen Millionenmetropolen. Bis zu acht Personen leben dort in einem Haus in einer Wohngemeinschaft zusammen, sie können sich im Alltag gegenseitig unterstützen. Falls erforderlich, steht eine zentrale Gemeinschaftsküche für die tägliche Versorgung zur Verfügung.