StartUp Slam: Gründungsteams präsentierten ehrliche Einblicke in ups and downs von Projekten

Das Fazit: Auch gescheiterte Projekte seien okay, sie gehören dazu, und sie bringen einen weiter

Gründen ist ein Abenteuer – und eines, das sich lohnt. Das war eine der zentralen Aussagen des Start-Up Slams, der am 25. Oktober in der Theaterhalle am Dom stattfand. Vier Würzburger Gründungspersönlichkeiten erzählten vor vollem Haus ihre ganz persönlichen Geschichten. Die Veranstaltung war eine Initiative des Gründungsökosystems Mainfranken, bestehend aus den Gründungsförderungen der Hochschule Würzburg-Schweinfurt (FHWS) und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg sowie den Gründungszentren (IGZ, TGZ, ZDI, GRIBS Schweinfurt) und der IHK Würzburg-Schweinfurt.

Das Format des Startup Slams ist den populären Poetry- und Science-Slams nachempfunden: In kurzen 10-Minuten-Präsentationen haben vier Gründungsteams auf unterhaltsame Art und Weise ihre Projekte vorgestellt. Dabei wurde deutlich, so FHWS-Gründungsberaterin Ulrike Machalett-Gehring am Rande der Veranstaltung, wie vielseitig, originell und zum Teil hoch innovativ die Vorhaben seien, die derzeit im Würzburger Ökosystem entstehen. Die Entscheidung über den besten Vortrag übernahm das Publikum.

Team Nummer 1: „Remindfully“ und ihre 6 „Fuck-Ups“

Im Gründungsalltag der FHWS-Alumna Lena Ulsamer und des TH-AB-Alumnos Tim Hornung läuft nicht immer alles rund. Auch, wenn es bei ihrem Projekt „Remindfully“ darum geht, im Alltag Achtsamkeit zu praktizieren, geht es im Gründungsteam, das nebenbei noch viele andere Projekte betreut, auch mal etwas stressiger zu. Aber teilzeitgründen könne ein „Fuck-Up“ und trotzdem ein lohnenswertes Konzept sein, so die beiden Gründenden. So täte es ihnen beispielsweise gut, von einem Thema Abstand zu nehmen oder die Ideen und Ansätze von anderen Projekten auf das eigene Start-Up anzuwenden. Die Message der beiden: Gescheiterte Projekte seien okay, sie gehörten dazu und bringen einen weiter.

Team Nummer 2: „Viind“ - wie ein Start-Up ins Rollen kommt

Matthias Clad steht mit einem Rollschuh in der einen und einem Mikro in der anderen Hand auf der Bühne und erzählt, wie er über viele Umwege und Zufälle gemeinsam mit seinen vier Co-Founderinnen und Co-Foundern „Viind“ zum Rollen gebracht hat. Nach seinem Bachelorstudium in Norwegen, seinem Auslandssemester als Freiburger in Würzburg und nach der Gründung einer Marketing-Firma saß er in einem Design Thinking Workshop und rief zusammen mit seiner Uni-Projektgruppe den „BürgerBot“ ins Leben. Aus dieser Idee ist die „viind GmbH“ mit ihren aktuell 14 Mitarbeitenden entstanden. Diese Story zeige, so Clad, dass auch fünf Personen zusammen gründen könnten und ein Uni-Projekt mehr sein könne als eine theoretische Idee.

Team Nummer 3: „Ecoro“ vom Steinmetz zum Tech-Gründer

Daniel Daum, Gründer von „ecoro“, hat viel erlebt, bevor es zur Gründung kam. Von einer Ausbildung zum Steinmetz über eine Karriere als Teamleader bei Hyperloop, einem Treffen mit Elon Musk und Arbeitserfahrung bei Daimler Trucks bis hin zum Geschäftsführer seines eigenen Start-Ups. Alle Stopps auf dem Weg haben Daniel Daum geholfen, seine Vision, die Straßen neu zu denken, in die Realität umzusetzen: Ein unterirdisches System soll nun dabei helfen, Logistik komplett zu revolutionieren.

Team Nummer 4: „neugedacht“ – Mut zum Gründen

Auch das vierte und letzte Team mit Moritz Hanl und Philipp Winkler hat seiner Kreativität freien Lauf gelassen. Durch unterhaltsame Publikumsinteraktionen brachten die Beiden ihre Spendenplattform „neugedacht“ näher und nahmen den Zuhörenden gleichzeitig die Angst vor dem Gründen. Der Fokus dabei lag vor allem auf ihrem Gründungsweg. Mut spiele in der Gründungsszene eine essenzielle Rolle, so die Gründer, darum sei es umso wichtiger, darüber auch zu sprechen, so eine zentrale Botschaft von Moritz Hanl und Philipp Winkler.

Applaus für die Entscheidung

Nach den vier 10-Minuten-Slams ging es an die Preisverleihung. Den lautesten Applaus bekamen Moritz Hanl und Philipp Winkler von „neugedacht“, sie wurden zum Gewinner-Team des diesjährigen Start-Up Slams gekürt. Freuen dürfen sich die Beiden über ein 90- Minuten-Coaching mit Sophia Kiefl, Organisationsentwicklerin und Botschafterin für soziales Unternehmertum. Anschließend konnten sich die Teilnehmenden austauschen und sich vernetzen. Ein buntgemischtes Publikum aus Studierenden, Gründungsunterstützenden bis hin zu Vertreterinnen und Vertretern der lokalen Gründungsszene nutzten diese Option.

Weitere Informationen und der nächste Gründungstermin unter EntrepreneurSHIP News und Events

Kontakt: Hochschule Würzburg-Schweinfurt

Felix Liedel

Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Medien, Kommunikation, Lehre und Forschung im Projekt EntrepreneurSHIP

felix.liedel[at]fhws.de

0931 3511-8495