Studierende der FHWS auf einer Wiese, c Jonas Kron

THWS students on a meadow, c Jonas Kron

Studierende der FHWS an Bohrmaschine, c Stefan Bausewein

THWS students a drilling machine, c Stefan Bausewein

Studierende der FHWS, c Jonas Kron

THWS students, c Jonas Kron

„Ich möchte Erfahrung sammeln und so viel wie möglich lernen“

Portraitbild Toni Schott
Toni Schott ist seit Beginn Teil des Projekts HyFly. Daher hat er sich auch in seiner Masterarbeit mit der Konzipierung von Brennstoffzellenflugzeugen beschäftigt. Foto: Frederik Jantsch.

Toni Schott ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „Taifun 17 H₂“. Zusammen mit seinem Team entwickelt er dabei einen wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenantriebsstrang für ein Motorsegler-Flugzeug. Durch seine industrielle Ausbildung hat er die Praxis immer mit im Blick.

Nach dem Realschulabschluss, der Fachoberschule und einer Ausbildung zum Elektroniker hat Toni Schott an der THWS studiert: Mechatronik im Bachelor und „Produkt- und Systementwicklung“ im Master. Bereits während seines Studiums arbeitet er als technischer Mitarbeiter im Projekt Taifun 17 H₂. Seit seinem Abschluss im März 2023 ist er dort in Vollzeit beschäftigt.

„Taifun 17 H₂“ geht aus dem von der Bundesregierung geförderten Projekt HyFly hervor. Dabei entwickelt die THWS zusammen mit drei Industriepartnern ein Flugzeug, das durch eine Wasserstoff-Brennstoffzelle angetrieben wird. In dieser Technologie steckt großes Potenzial, um CO₂-Emissionen zu reduzieren. „Hauptziel ist es, einen leichten und kostengünstigen Antriebsstrang zu bauen“, erklärt Schott. Dieser solle möglichst kompakt sein, damit er in Ultraleicht- und Motorsegelflugzeuge eingebaut werden könne.

Die Kernaufgabe des Projektteams an der THWS besteht darin, ein Brennstoffzellensystem zu entwickeln. Dafür hat Toni Schott bereits in seiner Bachelorarbeit einen Prüfstand konzipiert. Dieser wurde nun gebaut und ist seit einem Monat in Betrieb. „Mit dem Prüfstand können wir verschiedene Parameter wie Temperatur, Druck oder Luftfeuchtigkeit optimal einstellen“, erklärt Schott. „Das hilft uns, den idealen Betriebspunkt der Brennstoffzelle herauszufinden, und somit die geeignetsten Komponenten für den Flugzeugantriebsstrang auszuwählen.“

„Wenn man Optimierungspotenzial erkennt, sollte man seine Idee verfolgen und sich nicht davon abbringen lassen.“

Einen ersten Prototyp durfte das Projektteam im April 2023 auf der AERO Friedrichshafen vorstellen, einer internationalen Fachmesse für Luftfahrt. HyFly wurde dort mit dem Messepreis ausgezeichnet, dem „AERO Sustainable Aviation Award“. „Demnächst werden wir den ersten funktionsfähigen Prototyp konstruieren“, erzählt Toni Schott. Dieser soll im Herbst zum ersten Mal fliegen.

Zu HyFly kam Toni Schott über sein Engagement beim Mainfranken Racing e.V.: Dabei hat er als Leiter des Bereichs „High Voltage“ bei der Entwicklung von Rennwägen mitgewirkt, und viele Kontakte an der THWS geknüpft. Diese Tätigkeit war für ihn die perfekte Ergänzung zum theoretischen Studium. „Ich bin eher so der praktische Typ“, meint er. „Ich setze mir bestimmte Rahmenbedingungen und kann davon ausgehend etwas konstruieren und neu erschaffen – da sehe ich meine Stärke.“ Auch mit Simulationen zu arbeiten, gefalle ihm, sagt Schott. Momentan müsse er sich jedoch voll und ganz auf die Projektarbeit und das Projektmanagement konzentrieren.

Toni Schott ist nach dem Master an der THWS geblieben, weil er hier die Möglichkeit hat, sich mit einem ganz bestimmten Schwerpunkt zu beschäftigen: „Die Wasserstofftechnik steht noch ziemlich am Anfang – das meiste passiert also in der Forschung. Ich möchte auf diesem Gebiet so viel wie möglich lernen und wertvolle Erfahrungen sammeln.“

Auch zukünftig sei eine Forschungstätigkeit an der THWS eine Option für ihn, meint Toni Schott. Neben einer Anstellung in der Industrie käme aber auch berufliche Selbstständigkeit für ihn in Frage. Und auch eine Promotion schließt er nicht aus: „Wenn das Themengebiet passt, kann ich mir das gut vorstellen.“ Anderen Nachwuchsforscherinnen und -forschern rät er, neugierig zu sein und Sachen zu hinterfragen: „Wenn man Optimierungspotenzial erkennt, sollte man seine Idee verfolgen und sich nicht davon abbringen lassen.“

Zum Weiterlesen:

Stand: August 2023; Text: Sophia Krotter


Der Beitrag ist Teil der Reihe "Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher der THWS", eine Intiative des Teilprojekts Nachwuchsförderung im hochschulweiten Projekt "ProPereTHWS - Professorale Personalgewinnung und -entwicklung an der THWS". Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung entwickeln wir Angebote für verschiedene Zielgruppen entlang der wissenschaftlichen Karriere.