Studierende der FHWS auf einer Wiese, c Jonas Kron

THWS students on a meadow, c Jonas Kron

Studierende der FHWS an Bohrmaschine, c Stefan Bausewein

THWS students a drilling machine, c Stefan Bausewein

Studierende der FHWS, c Jonas Kron

THWS students, c Jonas Kron

„Man braucht ein bisschen Intuition, Durchhaltevermögen und ein Thema, für das man brennt“

Portraitfoto von Sophie Fischer
Sophie Fischer promoviert kooperativ mit der FAU Erlangen-Nürnberg. Für die kumulative Dissertation fehlen ihr nur noch ein Paper und der Rahmentext. Foto: Christine Barthelme/THWS.


Sophie Fischer arbeitet seit 2021 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „MainKlimaPLUS“ an der THWS. Parallel dazu promoviert sie an der FAU Erlangen-Nürnberg. Über ihren Werdegang, ihre Faszination für die Forschung und warum sie auch in Zukunft an der THWS bleiben möchte.

Ihren Bachelor hat Sophie Fischer in Pädagogik an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg gemacht. Mit ihrer drei Monate alten Tochter studiert sie anschließend den Master „Organisationspädagogik“ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). „Beim Schreiben meiner Masterarbeit habe ich festgestellt, dass mir wissenschaftliches Arbeiten und Forschen großen Spaß macht”, erzählt sie. Nach dem Abschluss entscheidet sie sich für eine Anstellung in einem Forschungsprojekt der THWS zur professoralen Personalgewinnung. Überzeugt hat sie das Bewerbungsgespräch, in dem ihr ein hohes Maß an Freiheit und Flexibilität zugesichert wird – eine gute Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Seit 2021 ist Sophie Fischer als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt MainKlimaPLUS am Institut für Digital Engineering (IDEE) angestellt. Ziel des Projekts ist es, regionale Unternehmen für Maßnahmen zur Klimaanpassung sensibilisieren. Sophie Fischer erarbeitet dafür Bildungsmodule für Wirtschaftsakteure: „Meine Aufgabe ist es, die globale Klimakrise auf die Region herunterzubrechen und erfahrbar zu machen.“ Das Thema hat gesellschaftspolitische Relevanz. Innerhalb des Projekts ist sie auch für die Koordination drei studentischer Hilfskräfte verantwortlich. Sie habe dadurch eine steile Lernkurve durchgemacht, erzählt sie, und das empfinde sie als großartigen Erfolg einer solchen projektbezogenen Tätigkeit. Nebenbei hält sie im weiterbildenden Masterstudiengang „Business Transformation“ eine Lehrveranstaltung zum Thema Product Lifecycle Management.

„An Forschung gefällt mir persönlich, dass man sehr oft vor Herausforderungen steht. Irgendwann stellt sich dann aber ein gewisser Aha-Effekt ein und man ist wahnsinnig stolz auf das, was man abstrahiert und konzeptionell entwickelt hat.“

Parallel zu ihrer Tätigkeit an der THWS promoviert Sophie Fischer seit Juni 2021 in einer kooperativen Promotion mit der FAU zum Thema „Klimaanpassung als organisationales Lernen“. Ihren dortigen Betreuer kennt sie schon aus der Masterarbeit, an der THWS betreut sie Prof. Dr. Jan Schmitt. In der Forschung stehe man sehr oft vor Herausforderungen, meint sie. „Irgendwann stellt sich dann aber ein gewisser Aha-Effekt ein und man ist wahnsinnig stolz auf das, was man abstrahiert und konzeptionell entwickelt hat.“ Dabei ergänzen sich Projektarbeit (entwickeln) und Promotion (Lernprozesse analysieren) sehr gut.

Dass sie sich heute auf einem wissenschaftlichen Karrierepfad befindet, war nicht immer abzusehen. In Nachhinein sei es aber die beste Entscheidung gewesen, die sie hätte treffen können. “Viele Menschen haben mir damals gesagt, ich solle das lieber nicht machen, das sei gerade mit einem kleinen Kind zu schwierig”, erzählt sie. Deshalb solle man sein Bauchgefühl immer ernst nehmen und mögliche Hindernisse mit der eigenen Motivation abwägen: “Man braucht ein bisschen Intuition, Durchhaltevermögen und ein Thema, für das man brennt”, rät sie.

Für die Zeit nach der Promotion kann sich Sophie Fischer vorstellen, sich über ein Tenure-Track-Programm für eine HAW-Professur zu qualifizieren: „Mein Traum für diesen Karriereweg wäre es, 50 Prozent in der Praxis und 50 Prozent in der Lehre zu arbeiten.“ Dabei würde sie gerne an der THWS bleiben: „Ich schätze die Forschungsfreiheit hier sehr und die Menschen sind einfach großartig. Die THWS hat es mir echt angetan.“

Zum Weiterlesen:

Stand: August 2023; Text: Sophia Krotter


Der Beitrag ist Teil der Reihe "Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher der THWS", eine Intiative des Teilprojekts Nachwuchsförderung im hochschulweiten Projekt "ProPereTHWS - Professorale Personalgewinnung und -entwicklung an der THWS". Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung entwickeln wir Angebote für verschiedene Zielgruppen entlang der wissenschaftlichen Karriere.