Melbourne-Würzburg Projekt zur Musiktherapie bei Demenz und Doktorandenschule künstlerischer Therapien
Im April und Mai waren die Mitarbeiter und Lehrenden der Hochschule Würzburg-Schweinfurt, Jasmin Eickholt und Tabea Thurn, im Rahmen des Drittmittelprojektes Melbourne-Würzburg Dementia (MWD-Song, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie vom Deutschen Akademischen Austauschdienst) beim Projektpartner Universität Melbourne.
Im Fokus dieses Projektes steht der Austausch, die Weiterentwicklung und Untersuchung musiktherapeutischer Interventionen für Menschen mit Demenz und für ihre pflegenden Angehörigen, die in beiden Ländern, so Eickholt und Thurn, eine Innovation und in Australien einen herausragenden Forschungsstand erreicht haben mit laufenden Projekten im siebenstelligen Euro-Bereich. Dabei wurde der Einblick in die australischen Interventionen in Praxisinstitutions-Hospitationen und Forschungsprojekt-Besprechungen vertieft sowie die deutschen Interventionen und Entwicklungen in den Praxisinstitutionen und an der Universität Melbourne vorgestellt und diskutiert.
Alle Untersuchungsschritte für 2018 sowie die weiteren Perspektiven konnten im Gesamtteam aller MWD-Song-Forscher der Universität Melbourne und der FHWS besprochen und geplant werden, auch unter Beteiligung von Professor Dr. Thomas Wosch auf Einladung der Universität Melbourne. Eine Perspektive sei, so Wosch weiter, ein Buch zur Musiktherapie für Demenz und für Altersdepression von allen sieben Mitarbeitern des MWD-Song-Projektes der Universität Melbourne und der FHWS.
In den zwei Projektwochen wurde eine optimale Zusammenarbeit erreicht, so die Teilnehmer: Es fand die NaMTRU-week, die australische Doktorandenschule Musiktherapie, mit Betreuung und Supervision für Projektmitarbeiter und durch Projektmitarbeiter, statt. Es wurde ein Symposium „Music Interventions for Dementia in Elderly Care“ (Musik-Interventionen für Demenz in der Altenpflege) im Brain Centre der Universität Melbourne veranstaltet mit einem Beitrag von Projektmitarbeitern zu deutschen Ansätzen, Studien und Forschungsmethoden im genannten Bereich.
Wosch gab zudem Supervisionen für Doktoranden der Doktorandenschule künstlerischer Therapien CATRU der Universität Melbourne (in dem Wosch und die FHWS Mitglied sind). Ein weiteres Ergebnis der Kooperation seien zwei Artikel, zum einen eine systematische Übersichtsarbeit (systematic review) künstlerischer Therapien für Menschen mit Altersdepression, zum anderen ein Artikel zu neurowissenschaftlichen Grundlagen der Musikerinnerung in der Musiktherapie für Menschen mit Demenz, die besprochen und deutlich vorangebracht wurden.
Insgesamt konnte im Projektzeitraum April und Mai 2018 die Zusammenarbeit zwischen der FHWS und der Universität Melbourne, die im Jahr 2008 gestartet wurde, sehr intensiviert und erweitert werden, so die Teilnehmer. Sie umfasse gemeinsame Forschungsprojekte, die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern insbesondere mit Promotionen und eine akademische sowie interkulturelle gemeinsame Entwicklung dringend benötigter innovativer Interventionen für den Gesamtbereich der Altenpflege. In Würzburg werde dieser erreichte Stand weiter ausgebaut mit einem Symposium mit Beiträgen aller sieben australischen und deutschen Projektmitarbeiter am Freitag, 29. Juni, an der FHWS.