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Erfolgsserie geht weiter: Team „RoboPig“ gewinnt erneut „Robothon Grand Challenge“

06.07.2023 | Pressemeldung, FE, IDEE
Nachwuchswettbewerb für mehr Nachhaltigkeit: Automatisierung soll Recyclingquote bei Elektroschrott erhöhen

Zum dritten Mal in Folge vorn dabei: Das Studierenden-Team „RoboPig“ des Centers für Robotik (CERI) an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) hat erneut den ersten Platz beim internationalen Wettbewerb „Robothon Grand Challenge“ und damit ein Preisgeld von 10.000 Euro gewonnen. 2021 erreichte „RoboPig“ bereits den 1. Platz, 2022 gab es eine „honorable mention“ für das Team aus Schweinfurt.

In diesem Jahr nahmen insgesamt 20 Teams aus aller Welt an dem Wettbewerb teil, der vom „Munich Institute of Robotics and Machine Intelligence“ (MIRMI) der Technischen Universität München und der Fachmesse „Automatica“ gemeinsam ausgerichtet wird. Das CERI-Team, bestehend aus drei Masteranden, war das einzige deutsche Team unter den fünf Finalisten. Die im Wettbewerb gestellten Aufgaben werden von Jahr zu Jahr anspruchsvoller. Das Programm für dieses Jahr: Der Roboter muss selbstständig das sogenannte Taskboard lokalisieren können, dann einen Multimeter einschalten und einstecken, farbige Pfeile auf einem LCD-Display erkennen und entsprechend einen Schieberegler verstellen, eine Klappe öffnen, mit dem Multimeter eine Messung durchführen und anschließend das Kabel des Multimeters ordentlich aufwickeln.

„Das Kabelwickeln gehört zu einem noch ungelösten Problemfeld der Robotik – der Handhabung biegeschlaffer Teile“, erklärt Philipp Kranz, der als Doktorand am CERI das Team mitbetreut. „Wir haben eine clevere und vor allem schnelle Lösung für das Aufwickeln implementiert.“ Team RoboPig absolvierte die fünf Aufgaben in einer Rekordzeit von 57 Sekunden – ganze fünf Sekunden schneller als das zweitschnellste Team. Dafür hat das Team hart gearbeitet: „Der Robothon hat unglaublich viel Spaß gemacht und man vergisst schnell die langen Tage und Nächte, die wir im Labor verbracht haben“, sagt Team-Captain Usama Ali schmunzelnd. „Umso schöner ist es natürlich, wenn man dann auf dem Siegertreppchen steht.“

Robust, flexibel, übertragbar

Neben der Schnelligkeit werden beim Robothon-Wettbewerb aber auch andere Kriterien bewertet wie die Robustheit, Flexibilität und Übertragbarkeit der Lösung auf echte Recycling-Anwendungen. Als Nachweis dient der zweite Teil des Wettbewerbs, der sich Bring-Your-Own-Device nennt – jedes Team bringt ein eigenes Elektronikgerät mit, an dem ähnliche Aufgaben gelöst werden müssen. Team RoboPig hatte sich für das Testen von Computerbauteilen wie Hauptspeicher und Grafikkarten entschieden, die der Roboter mit einem Oszilloskop prüfen und bei Bedarf am offenen PC austauschen sollte.

„Unser Erfolgsgeheimnis ist die Kombination von solidem Fachwissen mit pragmatischen, lösungsorientierten Ansätzen“, erklärt Prof. Dr. Tobias Kaupp, der das Team RoboPig als CERI-Leiter vor drei Jahren ins Leben gerufen hat. Prof. Dr. Volker Willert, der als Experte für Computer Vision das Team intensiv beraten hat, ergänzt: „Ein wesentlicher Beitrag zum Erfolg war eine robuste und schnelle Bildverarbeitung für die Lokalisierung des Taskboards und der Erkennung und Unterscheidung der farbigen Pfeile auf dem winzigen LCD-Display.“

Kooperation mit Australien

Das CERI plant, die durch den Robothon gewonnenen Erkenntnisse vielseitig zu verwerten – im Rahmen einer Publikation sowie in Zusammenarbeit mit einer australischen Forschungsgruppe. Prof. Dr. Kaupp wird zusammen mit zwei der RoboPig-Masteranden ab September ein Forschungssemester in Sydney verbringen. „Wir werden vor Ort an dem Thema mit den australischen Forschern weiterarbeiten – wir freuen uns schon sehr darauf“, sagt Prof. Dr. Kaupp. Damit geht die Verwertung der bisherigen Ergebnisse bereits in die Vorbereitung für den Robothon 2024 über. Das studentische Team wird nicht mehr ganz dasselbe sein, aber CERI-Mitarbeiter wie Laboringenieur Martin Löser sorgen für einen nahtlosen Übergang: „Wir werden im kommenden Jahr natürlich wieder antreten und mit der nächsten Generation von Robotikern versuchen, unseren Titel zu verteidigen.“

Das Vorhaben wurde von der Hans-Wilhelm Renkhoff Stiftung finanziell unterstützt.


Weitere Informationen:

Die komplette Robothon Awards Ceremony mit den Präsentationen der Finalisten ist auf YouTube zu sehen:

https://www.youtube.com/watch?v=YmOT24pqiHU

 

Eine Übersicht aller Teams des Robothon 2023:

https://automatica-munich.com/en/munich-i/robothon/teams/

 

Kontakt:                              

Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt

Prof. Dr. Tobias Kaupp

Ignaz-Schön-Str. 11

97421 Schweinfurt

tobias.kaupp[at]thws.de

09721-940-8597

 

Pressekontakt:                 

Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt

Angela Kreipl

Münzstr. 12

97070 Würzburg

angela.kreipl[at]thws.de

0931 3511-8354