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„Lebhafte Gründerstadt Schweinfurt“: 25 Jahre Gründer-Innovations- und Beratungszentrum GRIBS

09.05.2019 | thws.de, Pressemeldung
Wirtschaft und Wissenschaft schaffen am Standort Schweinfurt positive Rahmenbedingungen für die Zukunft

Am 10. Mai 1994 wurde das Gründer-Innovations- und Beratungszentrum GRIBS in Schweinfurt offiziell gegründet in einer Zeit hoher innerstädtischer Arbeitslosigkeit mit fast 20 Prozent im Zuge einer Krise der Großindustrie um 1992. Heute blickt die GRIBS Betriebs-GmbH mit den Gesellschaftern, der Stadt und dem Landkreis Schweinfurt sowie der IHK Würzburg-Schweinfurt, zurück auf 25 erfolgreiche Jahre in den drei Geschäftsfeldern, der Existenzgründerberatung, der Beratung und Betreuung klein- und mittelständischer Unternehmer sowie in den Projekten regionaler Wirtschaftsförderung.

Moderiert durch André Kessler, gab Reinhold Karl, Geschäftsführer der GRIBS Betriebs-GmbH, einen Rückblick in die Historie des GRIBS. Der Charakter von Gründern sei geprägt von Biss und Risikobereitschaft – so sei so manches Lieblingsauto verkauft worden als Investition für die eigene Idee. Seine Arbeitstage, so Karl, bestünden aus Erstberatungen und Businessplänen, Seminaren und Beratungen, der Personalpolitik in klein- und mittelständischen Unternehmen, Design-Thinking-Workshops und Storytelling mit Studierenden. In Kooperation mit der FHWS gäbe es zum einen die „GründerInitiative FHWS“ mit 500 Teilnehmern und fünfzig Gründungskonzepten seit 2010, zum weiteren sei jüngst das Kreativlabor StartUp-Club@FHWS Schweinfurt von internationale Studierenden ins Leben gerufen worden. Die Wirtschaftsjunioren Schweinfurt bieten ihr „StartUP Schweinfurt“ als Netzwerktreffen an. Mit „TIPS – Technologietransfer für innovative Partner Schweinfurt“ konnten 2.000 Teilnehmer klein- und mittelständischer Unternehmen erreicht werden.

Das GRIBS als Schweinfurter Pendant zum Würzburger ZDI (Zentrum für digitale Innovationen Mainfranken) habe im Geschäftsfeld „Projekte regionaler Wirtschaftsförderung“ mit seinen Maßnahmen zur Standortentwicklung sowie zur Erhöhung des überregionalen Bekanntheitsgrades positiv beitragen können.

Anschließend hielt Mario Lory, technischer Leiter, ZF Friedrichhafen AG Schweinfurt, einen Vortrag zum Thema „Digitalisierung und E-Mobility – Chancen für den Standort Schweinfurt?“. Mit der Ansiedelung der Division E-Mobility seien neue Arbeitsplätze sowie eine erweiterte Infrastruktur geschaffen worden am Standort in Schweinfurt. Die Digitalisierung sei mit einer hohen Änderungsgeschwindigkeit verbunden, die einhergeht mit einem veränderten Konsumverhalten sowie neuen Geschäftsmodellen. Der Einsatz sogenannter kollaborativer Roboter führe zu einem Miteinander der Arbeitsprozesse mit Mitarbeitern, der Produktionsprozess sei nicht mehr durch Schutzeinrichtungen von diesen getrennt. Mitarbeiter benötigten höhere Qualifikationen, gefragt sei ein hohes Maß an Wandlungsfähigkeit. An Gründer richtete er die Anregung, als clevere Partner mit neuen Ideen auf das Unternehmen zuzugehen.

Die Podiumsdiskussion mit dem Oberbürgermeister Sebastian Remelé, dem Landrat Florian Töpper, Caroline Trips, Geschäftsführerin TRIPS GmbH, Vizepräsidentin IHK Würzburg-Schweinfurt, Professor Dr. Robert Grebner, Präsident der Hochschule Würzburg-Schweinfurt, Robert Mock, Geschäftsführer InnoSenT GmbH und Sebastian Vey, DRAI-Consult GmbH & Co. KG hatte das Motto „Junge Unternehmen und Mittelstand – neue Anforderungen an den Standort Schweinfurt“. Zu Beginn gab jeder Teilnehmer GRIBS ein Motto: Es wurden die Begriffe Menschen, Mut, Internationalität, Hartnäckigkeit, Aufmerksamkeit, Unterstützung genannt.

Während der Landrat Florian Töpper die Gründerpreis-Vergabe an Handwerk und Kreative begrüßte, betonte Oberbürgermeister Sebastian Remelé das Engagement in der Bildungs- und Kulturregion Schweinfurt u.a. mit dem Haus der jungen Forscher, der Wissenswerkstatt, der Hochschulstandort-Entwicklung u.a. mit dem Bau des Campus II auf dem Areal der ehemaligen Ledward Barracks und als „goldene Provinz“ mit vielfältigen, hochwertigen Kulturangeboten. FHWS- Präsident Professor Dr. Robert Grebner zeigte auf, dass die Hochschule als Teil der Stadt wahrgenommen werde. Der junge wissenschaftliche Nachwuchs aus einem kontinuierlich breiter werdenden Radius würde sowohl in die klein- und mittelständischen Unternehmen, wie auch in Großunternehmen erfolgreich und zügig angestellt werden. Man müsse dabei noch mehr aufmerksam machen auf das, was die Hochschule und Schweinfurt zu bieten hat.

Caroline Trips, Geschäftsführerin TRIPS GmbH und Vizepräsidentin IHK Würzburg-Schweinfurt, befürwortete eine Internationalisierung des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes Schweinfurt, die auch eine Fachkräfte-Absicherung für Gründer und deren junge Firmen einschließe. Robert Mock, Geschäftsführer der InnoSenT GmbH, nahm das Thema Mitarbeiter auf und erläuterte, dass gut ausgebildete Fachkräfte sofort im In- und Ausland absorbiert werden, es sei schwierig, diese langfristig an sich und das Unternehmen zu binden. Sebastian Vey, DRAI-Consult GmbH & Co. KG, lenkte den Blick für Gründer und Jungunternehmer auf die Zeit nach dem erfolgreichen Start und dem ersten Erfolg einer Gründung, hier sei auch die Politik gefragt.

In einer Abschlussrunde gaben die Teilnehmer der Podiumsdiskussion ihre Wünsche für GRIBS` fünfzigsten Geburtstag mit auf den Weg: Schweinfurt ist in Bayern ganz oben; die heutigen Teilnehmer leben als rüstige Rentner in der Genussregion Schweinfurt; Nation und Kultur sind wirtschaftlich vereint; man werde weitere Erfolgsgeschichten hören; es werde Vorträge von Unternehmen geben, die als Best Practice dienen und stolz auf Schweinfurt sind; es werde neue und andere aktuelle Themen zur Diskussion geben als heute.