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Schweinfurter Absolventin der Elektro- und Informationstechnik wurde zur Doktoringenieurin (Dr.-Ing.) promoviert

08.01.2020 | thws.de, Pressemeldung, FE
Die Doktorandin hat einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung einer zuverlässigen Stromversorgung geleistet

Isabell Wirth ist eine weitere Absolventin des Masterstudiengangs Elektro- und Informationstechnik und ehemalige Mitarbeiterin des Instituts für Energie- und Hochspannungstechnik (IEHT), die ihre weiterführenden Forschungen an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt (FHWS) durchgeführt hat. Sie wurde im Rahmen einer kooperativen Promotion an der Technischen Universität Ilmenau zur Doktoringenieurin (Dr.-Ing.) promoviert.

Sie hat durch ihre Arbeit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis sowie zur Auslegung und zum Betrieb von hoch beanspruchten elektrischen Isoliersystemen und damit für die Sicherstellung einer zuverlässigen Stromversorgung bis zu den höchsten Übertragungsspannungen geleistet. Sie konnte ihre Ergebnisse dabei bereits auf nationalen und internationalen Tagungen präsentieren.

Wirth reichte Mitte 2019 nach einer ca. dreijährigen Forschungstätigkeit ihre Dissertation mit dem Titel „Berücksichtigung dielektrischer Materialeigenschaften in der Finite-Elemente-Simulation von HGÜ-Isoliersystemen“ an der TU Ilmenau ein und hat im Dezember 2019 ihre Erkenntnisse vor der Promotionskommission im Rahmen einer wissenschaftlichen Aussprache verteidigt. Die Forschungsarbeiten von Isabell Wirth fanden im Rahmen einer Kooperation zwischen der Hochspannungsgeräte Porz GmbH (HSP), der Hochschule Würzburg-Schweinfurt (Professor Dr.-Ing. Andreas Küchler) und der Technischen Universität Ilmenau (Universitäts-Professor Dr.-Ing. Frank Berger) statt. Die Forschungsarbeiten wurden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Wirth begann ihre akademische Laufbahn bei der Firma Babcock Noell GmbH (heute Bilfinger Noell) in Würzburg mit dem dualen Studium der Mechatronik an der DHBW Mosbach. Sie war im Bereich der Magnettechnik in Entwicklung und Bau supraleitender Magnete tätig. Hieran schloss sie das Masterstudium der Elektro- und Informationstechnik an der FHWS an. Mit dem Abschluss dieses Studienganges qualifizierte sie sich für ein Promotionsvorhaben an der Technischen Universität Ilmenau.

Ihre Forschungsarbeiten tätigte sie am Institut für Energie- und Hochspannungstechnik der FHWS. Sie befasste sich mit der Simulation des Betriebsverhaltens von elektrischen Isoliersystemen in Hochspannungsgeräten. Besonders bei elektrisch stark belasteten Isolierungen, wie sie z.B. bei der Hochspannungs-Gleichstromübertragung zum Einsatz kommen, ist es wichtig, das dielektrische Verhalten des Isoliersystems genau zu verstehen und auch durch Modelle nachbilden zu können. Herkömmliche Simulationsprogramme konnten die transienten Polarisationsvorgänge, die im Inneren des Isoliersystems auftreten, nicht berücksichtigen und dadurch die dielektrischen Eigenschaften nur unzureichend nachbilden. Wirth ist es gelungen, passende Differentialgleichungen in den Simulationsprozess zu integrieren, sodass das Simulationsprogramm in der Lage ist, das dielektrische Verhalten wesentlich besser als bisher zu beschreiben. Ihre Simulationen konnte sie durch umfangreiche Messungen an originalgetreuen Hochspannungsdurchführungen, die vom Projektpartner HSP mit speziellen Messabgriffen angefertigt wurden, verifizieren.

ING des Monats: Isabell Wirth