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Prof. Dr. Jean Meyer startet als neuer Präsident der THWS

Nach zwölf Jahren endet die Amtszeit von Prof. Dr. Dr. h. c. Robert Grebner

Der Staffelstab wird weitergegeben: Mit dem Ende des Wintersemesters 2023/24 endet die Präsidentschaft von Prof. Dr. Dr. h. c. Robert Grebner – ab dem Sommersemester wird Prof. Dr. Jean Meyer für die kommenden sechs Jahre als neuer Präsident die Geschicke der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) lenken. Zur feierlichen Amtsübergabe lud die Hochschule die Mitarbeitenden, Professorinnen und Professoren der THWS sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und den bayerischen Hochschulen ein.

Minister Blume: Video-Festansprache

Nach der Begrüßung durch den neuen Präsidenten Prof. Dr. Meyer hielt Markus Blume, Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, die Festansprache per Videobotschaft: „Sie haben in Ihrer Amtszeit Bleibendes geschaffen“, betonte Staatminister Blume und dankte dem Präsidenten a. D. für sein Engagement in den vergangenen zwölf Jahren. „Die THWS steht blendend da. Sie surft sogar auf einer echten Erfolgswelle – KI, Robotik – da kann ich nur sagen, Unterfranken atmet den Geist vom Silicon Valley. Und Sie sind der fränkische TTZ-Meister mit insgesamt fünf Technologietransferzentren.“

Blume würdigte danach Prof. Dr. Jean Meyer als Bayerns jüngsten Hochschulpräsidenten. Sein Vorgänger habe große Fußstapfen hinterlassen: „Sie können jetzt nicht sagen, dass Sie nicht gewusst hätten, worauf Sie sich einlassen!“ Aber als Studiengangleiter des ersten Bachelorstudiengangs für Robotik in Deutschland habe Meyer bereits gezeigt, dass man vorne dabei sein müsse, wenn man weit kommen wolle.

Visionär und Macher

Der Oberbürgermeister der Stadt Würzburg, Christian Schuchardt, beschrieb den scheidenden Präsidenten in seinem Grußwort als „Macher, als verlässlichen und konstruktiven Partner für Mainfranken – nicht nur für Würzburg und Schweinfurt, sondern ebenso für die Landkreise“. Auch Sebastian Remelé, Oberbürgermeister der Stadt Schweinfurt, würdigte Grebner als Visionär und Idealisten. „Dank seiner zukunftsweisenden Ideen und seiner großen Initiative hat sich der Campus in Schweinfurt nicht nur räumlich, sondern auch inhaltlich stark erweitert. Ihm haben wir es zu verdanken, dass junge Menschen aus der ganzen Welt zu uns nach Schweinfurt kommen, hier studieren und sich wohlfühlen.“ Grebners Vision einer internationalen Hochschule habe damals sein eigenes Vorstellungsvermögen überstiegen, „aber diese Vision ist Wirklichkeit geworden“.

Im Namen des Studentischen Konvents dankte Luise Haberland dem scheidenden Präsidenten vor allem dafür, die Studierenden während der Corona-Pandemie nicht allein gelassen zu haben. Sie freue sich bereits auf die Gespräche mit dem neuen Präsidenten über die Anliegen der Studierenden und nannte eine bessere Vernetzung zwischen den Standorten als wichtiges Zukunftsthema.

Maria Grünewald, Vorsitzende des Gesamtpersonalrats der THWS, verglich die Hochschule in ihrem Grußwort mit einem Dampfschiff. Im Zuge der Entwicklung der THWS musste sich dieser Dampfer „auch in internationalen Gewässern und auch auf Forschungsreisen zurechtfinden“. Daher wünsche sie sich von der neuen Hochschulleitung, den Blick nicht nur auf ferne Ziele zu richten, sondern auch auf das Schiff selbst und was es dort auszubauen gebe. Denn „von der Brücke aus ist der größte Teil eines Schiffes unsichtbar“, meinte Grünewald mit einem Augenzwinkern.

Vollbesetzte Aula

In seinem Rückblick sprach Prof. Dr. Dr. h. c. Robert Grebner als Präsident a. D. nicht nur über die Hochschulentwicklung, sondern schlug den Bogen auch zu einem persönlichen Lieblingsthema, der künstlichen Intelligenz. Er forderte das Publikum in der vollbesetzten Warema-Renkhoff-Aula dazu auf, mit ihm zu abstrahieren: Die juristische Person THWS könne durchaus auch als Person gesehen werden, ausgestattet mit einer virtuellen künstlichen Intelligenz. Die wichtigsten Meilensteine der vergangenen Jahre fielen dabei ganz nebenbei.

Grebner erinnerte an die Einrichtung von TWIN-Studiengängen auf Deutsch und auf Englisch ab 2014. Seitdem prägen internationale Studierende das Bild der Hochschule, auch über die mehr als 280 Partnerhochschulen in aller Welt entsteht ein reger Austausch. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, wurde das Studienangebot beständig ausgebaut und um innovative Studiengänge wie beispielsweise Robotik, Künstliche Intelligenz, Wasserstofftechnik oder Digitale Gesellschaft ergänzt. Nun kämen mit Applied Mathematics und Applied Polymer Engineering weitere TWIN-Studiengänge hinzu: „Ich bin sehr stolz auf die THWS!“ Die Hochschule habe eine hohe Innovationskraft an den Tag gelegt, beispielsweise auch bei der Einrichtung des Centers für Künstliche Intelligenz (CAIRO) in Würzburg und des Centers für Robotik (CERI) in Schweinfurt.

In Grebners Amtszeit fiel außerdem der Ausbau der Forschungstätigkeiten für die bayerischen Hochschulen, unter anderem wurden – unterstützt durch die Hightech Agenda Bayern – zahlreiche Forschungsprofessuren eingerichtet. Einer der wesentlichen Höhepunkte war die Umbenennung von „Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS)“ in Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) zum 1. Januar 2023, gefolgt von der Verleihung eines eigenständigen Promotionsrechts: Mit dem Auftakt des Promotionszentrums „Nachhaltige und Intelligente Systeme (NISys)“ kann die THWS zusammen mit den Hochschulen in Aschaffenburg, Nürnberg und Coburg fachbezogen die Doktorwürde verleihen.

Ehrensenator Gerhard Eck

Zum Abschluss wünschte der Präsident a. D. seinem Nachfolger alles Gute und würdigte anschließend den Mann, der den Ausbau der THWS über viele Jahre begleitet hatte: Staatssekretär a. D. Gerhard Eck bekam die Ehrensenatorenwürde der THWS verliehen. Eck dankte für die Auszeichnung und bot dem neuen Präsidenten an, ihn ebenso wie den scheidenden Präsidenten beim Netzwerken zu unterstützen.

Der neue Präsident Prof. Dr. Jean Meyer dankte schließlich in seiner Rede seinem Vorgänger für den Weitblick und den Mut, „mit dem er seine Ziele zur Entwicklung der Hochschule definiert hat. Vielen Personen schienen die Ziele gewagt oder gar unerreichbar zu sein. Umso überraschender war es dann zu sehen, wie diese Ziele Zug um Zug verwirklicht wurden.“

Der neue Präsident gab auch Einblick in die künftige Ausrichtung der THWS. So würden die Themen KI, Robotik und Internationalisierung auch weiterhin zu den Schwerpunkten der Hochschule zählen. Als neue Schwerpunkte, die sich auch in den neu zugeschnittenen Ressorts der Hochschulleitung spiegeln, nannte Meyer Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Gründung. Er betonte die maßgebliche Rolle der angewandten Forschung für die Unternehmen in der Region, außerdem stärke das neu gewonnene Promotionsrecht das Rollenverständnis der Hochschule. Eine Herausforderung sei die geplante Steigerung der Drittmitteleinnahmen auf 12 Mio. Euro, die im neuen Hochschulvertrag verankert ist. Das bedeute eine Steigerungsrate von 70 Prozent, so etwas kenne man nur von Start-ups. Durch mehr Freiräume für Forscherinnen und Forscher sowie forschungsfördernde Strukturen wolle die Hochschule diesem Ziel gerecht werden. Beim Thema Wissens- und Technologietransfer sei die THWS mit ihren fünf Technologietransferzentren bestens aufgestellt.

Für die Lehre als Kerngeschäft einer Hochschule sah Prof. Dr. Meyer eine größere Bedeutung der Online-Lehre voraus, vor allem in der Weiterbildung. Dies bedeute mehr Flexibilität für Studierende ebenso wie Professorinnen und Professoren. Auch der fortschreitende Einsatz von künstlicher Intelligenz mache eine Hochschule nicht überflüssig, „denn Menschen machen den Unterschied“. KI könne nur ein Werkzeug, aber keine Lösung sein. Prof. Dr. Meyer betonte dagegen die Aufgabe von Hochschulen, KI-Kompetenzen zu vermitteln: „Als Hochschule sind wir gefordert, KI-Tools möglichst frühzeitig und möglichst umfangreich in der Lehre einzusetzen.“

Offenen Austausch fördern

Den demografischen Wandel und dadurch bedingten Rückgang von Studierendenzahlen nannte der neue Präsident als eine weitere, große Herausforderung. Den ebenfalls im Hochschulvertrag verankerten Aufwuchs von aktuell 9.300 auf künftige 12.000 Studierende sah Meyer als „Vertrauensbeweis für das Potenzial der THWS“. Damit verbunden sei eine effiziente Mittelnutzung, um das Studiengangportfolio weiterhin zukunftsgerecht auszubauen. Prof. Dr. Meyer schloss seine Rede mit dem Thema des kulturellen Wandels und dessen Auswirkung auf die THWS. Es sei ihm wichtig, „in der THWS-Familie einen offenen Austausch in flachen Hierarchien zu fördern. Als neue Hochschulleitung möchten wir dieses Mindset in der THWS verankern und jedem die Möglichkeit geben, sich in die Entwicklung der Hochschule einzubringen!“

 

Das neue Präsidium der THWS

Präsident Prof. Dr. Jean Meyer stellte die Mitglieder der Hochschulleitung vor, die mit ihm in eine neue Amtszeit starten: Vizepräsident Prof. Dr. Achim Förster, der bereits seit 2021 in der Hochschulleitung tätig ist, wird sich um die Bereiche Internationalisierung und Lehre kümmern. Prof. Martin Naumann, ebenfalls schon seit 2022 Mitglied der Hochschulleitung, wird als Vizepräsident die Bereiche Nachhaltigkeit und Infrastruktur verantworten. Prof. Dr. Kristin Weber wird neue Vizepräsidentin mit dem Schwerpunkt Digitalisierung. In Kürze wird auch der Präsidiumsposten für die Schwerpunkte Forschung und Gründung besetzt werden. Stefan Hartmann vervollständigt weiterhin als Kanzler die Hochschulleitung der THWS.

 

Pressekontakt:  

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