Kinderstadtplan: Per Smartphone mit Eichhörnchen Kilian Würzburg entdecken

09.05.2022 | thws.de, Pressemeldung, FKV
FHWS-Absolvent Nils Adelmann hat eine Handy-App für junge Stadtbesucherinnen und -besucher entwickelt

Mit Stadtplan und Papierflyer eine Stadt erkunden? Langweilig! Wer heute auf Besichtigungstour geht, nutzt lieber moderne Technologien am Smartphone als papiergebundene Materialien „von gestern“. Wie sich die Tourismusbranche darauf einstellt, zeigt Nils Adelmann in seiner Bachelorarbeit: Der Absolvent des Studiengangs „Geovisualisierung“ an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) hat den bestehenden Kinderstadtplan der Stadt Würzburg digitalisiert und in eine attraktive Spieloberfläche eingebunden. 

Seit 2019 gibt es den Würzburger Kinderstadtplan, eine Art Stadtführer, der Kinder ab etwa acht Jahren spielerisch zu acht Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt führt und mit einem Gewinnspiel kombiniert. Der Wunsch nach einem digitalen Zwilling habe von Beginn an bestanden, berichtet Isabella Hochrein vom Baureferat der Stadt Würzburg (Fachbereich Tiefbau und Verkehrswesen, Fachabteilung Geodaten und Vermessung). Da man seit Jahren immer wieder gewinnbringend mit der FHWS kooperiere, habe man auch diesmal bei den Fachleuten vom Studiengang „Geovisualisierung“ angefragt. Für Dozent Stefan Sauer, der seine Studierenden in praxisnahe Projekte einbindet, war das Angebot hochwillkommen. Er stellte Nils Adelmann in seiner Bachelorarbeit die Aufgabe, den Stadtplan zu digitalisieren und eine geobasierte App für das Android-Betriebssystem zu entwickeln. Um eine für Kinder ansprechende Spieloberfläche zu schaffen, sollte auch die AR-Technologie (Augmented Reality) zum Einsatz kommen. Dabei wird die Wirklichkeit um virtuelle Inhalte erweitert, die per Smartphone oder Tablet aufgerufen werden können.

Den Prototyp der App hat Nils Adelmann jetzt vorgestellt. Er präsentiert damit eine Mischung aus innovativer Kultur- und Wissensvermittlung sowie Spaß und Unterhaltung. Zum Einstieg werden die Nutzenden vom virtuellen Eichhörnchen Kilian begrüßt, das zu einer gemeinsamen Erkundungstour einlädt. Das eigentliche Spiel startet mit einer Kartendarstellung der Innenstadt mit standortgenauer Orientierung. Sobald man sich in unmittelbarer Nähe einer Sehenswürdigkeit aufhält, erscheint ein Button und lädt dazu ein, das virtuelle Eichhörnchen Kilian auf den Plan zu rufen. Dazu schwenken die Nutzerinnen und Nutzer einfach das Handy im Kameramodus über den Boden. Sofort taucht das gewiefte Eichhörnchen täuschend echt vor der realen Stadtkulisse auf. Dann informiert Kilian in Text- oder Audioform über die aktuelle Sehenswürdigkeit, weitere Animationen und 3D-Objekte lassen Wirklichkeit und virtuelle Welt miteinander verschmelzen. Im Anschluss stellt Kilian eine Quizfrage, die bei korrekter Beantwortung zum Lösungswort für das Gewinnspiel beiträgt. Dann geht es zurück auf die Karte und auf zur nächsten Sehenswürdigkeit. Am Ende des Rundgangs kann man über ein automatisch generiertes Mailformular am Gewinnspiel teilnehmen. 

Drei Monate intensiver Arbeit stecken nach Aussage von Nils Adelmann in der App. Am meisten Spaß hatte er dabei am Design mit 2D-Grafiken, 3D-Animationen und Sounds: „Allein bei den Buttons habe ich x Versionen gebaut, bis ich zufrieden war“, berichtet er. Die FHWS-Prüfer Stefan Sauer und Prof. Dr. Mark Vetter haben die Arbeit mit der Note 1,0 bewertet: „Herr Adelmann hat eine technisch, grafisch und konzeptionell hoch professionelle Arbeit abgeliefert, für die man normalerweise ein kleines Team und ein fünfstelliges Budget benötigt“, begründet Stefan Sauer.

Auch Drittprüferin Isabella Hochrein von der Stadt Würzburg ist „sehr zufrieden“: „Nils Adelmann hat eine zukunftsfähige, ansprechende und leicht bedienbare App entwickelt, die sicher läuft“, freut sie sich. Besonders gefällt ihr die dank AR-Technologie lebendige Gestaltung des Eichhörnchens Kilian; auch die Einbindung in das Corporate Design der Stadt Würzburg sei gelungen. Für beide Partner ist das Projekt einmal mehr eine „Win-win-Situation“: So können die Studierenden der FHWS an Projekten mit echtem Praxisbezug arbeiten und die Stadt könne „Ideen umsetzen, für die oft Zeit und Geld fehlen“.

Aufgrund der Fülle an Details hat Nils Adelmann in seiner Bachelorarbeit bisher erst zwei Stationen umgesetzt. Isabella Hochrein will aber „auf dieser Grundlage weiterarbeiten, so dass die App hoffentlich bis zum Sommer 2023 einsatzbereit ist“. Entwickler Adelmann, der jetzt bei der Stadt Würzburg angestellt ist, hat jedenfalls noch ein ganzes Füllhorn an Ideen, wie er die App und das Eintauchen in die virtuelle Welt noch weiter verbessern kann. (Anja Legge)

Geobranchen: Kinderstadtplan per Smartphone mit Eichhörnchen Kilian entdecken 

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Radio Gong: Würzburger Student entwickelt App für Kinderstadtplan

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